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Integrationspotenzial neuer Medien wird kaum genutzt

23.02.2008
Von pte pte
Das Potenzial neuer Medien wie des Internets wird bisher noch zu wenig für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt. Dies kritisiert die Initiative D21 http://www.initiatived21.de und unterstreicht gleichzeitig die Notwendigkeit der digitalen Integration für die Informationsgesellschaft in Deutschland. "Wir sind davon überzeugt, dass Informations- und Kommunikationstechnologien eine wesentliche Unterstützung zur gesellschaftlichen Integration leisten können", erklärt Bernd Bischoff, Präsident der Initiative. Das Internet schaffe aber nicht per se schon alleine durch seine Existenz Bildung und Wohlstand. Vielen Bevölkerungsschichten - und dazu gehören insbesondere Minderheiten wie Migranten - müsse zunächst ein großes Maß an digitaler Ausbildung zuteil werden, um nicht außen vor zu bleiben.

"Hauptziel unserer Initiative ist es, die Informationsgesellschaft im Deutschland des 21. Jahrhunderts voranzutreiben", erläutert D21-Sprecher Stefan Jaekel im pressetext-Interview. Mit ihren gemeinnützigen Projekten setze sich die Initiative insbesondere für mehr digitale Integration, Kompetenz und Exzellenz ein. "Neben der Bildung und Förderung des IKT-Nachwuchses setzen wir den Schwerpunkt aktuell auch auf den Integrationsbereich", ergänzt Jaekel. Bislang werde das Potenzial der neuen Medien sowohl innerhalb der Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund als auch in Wirtschaft und Verwaltung zu wenig für Integrationszwecke genutzt. "Wir wollen hier wichtige Vorarbeit leisten, denn die bisherigen Bemühungen in diese Richtung sind uns einfach zu wenig", stellt Jaekel zusammenfassend fest.

"Dabei bieten gerade die neuen Medien in dieser Hinsicht vielerlei Möglichkeiten", meint Jaekel. Durch sie ergebe sich die Chance, den eigenen kulturellen Hintergrund für Arbeitsplätze zu nutzen, den interkulturellen Austausch zwischen den Nationen zu fördern und die Basis für gesellschaftliche Integration zu bilden. "Ein bekanntes Problem in Deutschland ist beispielsweise der Bereich der Sprachförderung", erklärt Jaekel. Hier könnten sich spezielle E-Learning-Angebote im Internet als hilfreich erweisen. Die Unterstützung beim Spracherwerb sei allerdings nur ein erster Schritt zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.

Die bereits 1999 gegründete Initiative D21 ist Europas größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft für die Informationsgesellschaft. Sie umfasst ein parteien- und branchenübergreifendes Netzwerk von 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie politischen Partnern aus Bund, Ländern und Kommunen. (pte)