Übergreifende Verwaltung der Java-Produkte

Integrationsplattform von Bea nimmt Gestalt an

14.03.2003
MÜNCHEN (as) - Java-Spezialist Bea Systems setzt die Integration seiner Infrastrukturprodukte fort. Zwischenergebnis dieser Anstregungen ist die Suite "Weblogic Platform 8.1", die erstmals eine einheitliche Entwicklungsumgebung und erweiterte Sicherheits-Features bietet.

Mit Weblogic Platform entwickelt Bea derzeit eine umfassende Plattform zur Anwendungsintegration. Diese wird immer öfter von Analysten und Anwendern gefordert, um die diversen Integrationsszenarien im Unternehmen über eine zentrale Instanz abdecken zu können. Java-Spezialisten wie Bea, IBM, Sun oder Oracle bemühen sich daher seit einiger Zeit, ihre Tools und Server durch eine engere Integration untereinander sowie durch Zukäufe zu einer Plattform auszubauen.

Weblogic Platform basiert auf dem Java-Applikations-Server "Weblogic" als Laufzeitumgebung und besteht aus dem Entwicklungs-Framework "Weblogic Portal" für eine Integration über die Präsentationsschicht, der Integrationssoftware "Weblogic Integration" für eine Java-basierende Anbindung des Backoffice und von Standardsoftware, dem Entwicklungs-Framework "Weblogic Workshop" sowie der Datenintegrationssoftware "Liquid Data".

Bereits mit Version 7 von Weblogic Platform hatte Bea einen einheitlichen Release-Zyklus sowie erste Bestandteile eines übergreifenden Sicherheits-Frameworks angekündigt. Mit der zum Sommer geplanten Version 8.1 gehen diese Arbeiten weiter. Waren die Sicherheits-Features auf der Basis des Java-Management-API JMX zunächst nur für den Weblogic-Server verfügbar, so können über sie laut Marko Saarinnen, Produkt-Manager für Bea in Europa, nun auch das Portal und der Integration-Server verwaltet werden. Zudem ist mit Weblogic Workshop 8.1 erstmals ein gemeinsames Entwicklungs-Framework geplant. Letzteres war bisher auf das Erstellen von Java-basierenden Web-Services mit Hilfe vorgefertigter Controls von Bea beschränkt. Künftig können nun auch Partner Controls für Workshop anbieten, und die Bandbreite der Entwicklungsmöglichkeiten wurde erheblich erweitert. So lassen sich mit der "Application Developer Edition" auch Web-Anwendungen für den Weblogic-Server mit Hilfe von Java Server Pages und Servlets erstellen. Für den Aufbau von Portallösungen oder die Prozessintegration müssen Anwender zusätzlich die Edition "Weblogic Workshop for the Development of Enterprise Application" erwerben. Künftige Versionen der Plattform sollen laut Saarinnen unter anderem Funktionen für die Anwendungsverwaltung sowie die Integration von Liquid Data in die Workshop-Umgebung bringen. In diesem Zusammenhang kündigten Bea und Hewlett-Packard jetzt an, die System-Management-Software "Openview" über Web-Services mit der Weblogic-Plattform zu verbinden.

Weitere Neuerungen finden sich im Weblogic-Server 8.1, der laut Bea eine um 30 Prozent gesteigerte Performance liefert, verbesserte Clustering-Funktionen bietet sowie als erstes Produkt auf den Markt über ein eigenes Sicherheitsmodell für Web-Services verfügen soll. Hierzu kommt "WS-Security" für sicheres Messaging und die XML-basierende Security Assertion Markup Language (SAML) zum Einsatz, die eine sichere Authentifizierung in Web-Services verspricht. Ferner wird Weblogic Portal 8.1 als erstes Produkt die Standards "Java Portlet API" für die Entwicklung von Portlets sowie das "Java Content Repository" nutzen, das zur Anbindung externer Content-Management-Produkte dient. Verbesserungen sind ferner bei der Inhaltssuche sowie der Anbindung mobiler Clients geplant. Zudem hat Bea laut Manager Saarinnen einen bisherigen Kritikpunkt an dem Portalprodukt beseitigt: Die Entwicklung von Abläufen erfolgt nicht mehr mit Hilfe der proprietären Webflow-Technik, sondern per "Java Page Flows", die auf dem Open-Source-Framework "Struts" basieren.

Mit Weblogic Integration 8.1 schließlich hat sich nach IBM nun auch Bea für den Einsatz der noch nicht standardisierten Business Process Execution Language for Web Services (BPEL4WS) entschieden. Diese dient zur Beschreibung von Interaktionen (Workflows) zwischen Geschäftsprozessen mit Hilfe von XML und WSDL. Zudem nutzt das Produkt für Transformationen von XML Schemas künftig eine X-Query-Transformation-Engine statt eines XSLT-Prozessors.