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Microservices

Integration und Business inklusive

03.03.2017
Microservices stehen für hohe Agilität und kurze Innovationszyklen bei Betrieb und Ausbau von Softwarelandschaften. Viele Anbieter adressieren bei ihrer Entwicklung vor allem die rein technischen Aspekte. SAP geht die entscheidenden Schritte darüber hinaus. Denn Microservices können ihr Wertversprechen nur dann voll und zuverlässig entfalten, wenn sie sich nahtlos in bestehende Anwendungslandschaften integrieren lassen und die notwendige Business-Semantik enthalten.

Unternehmen aller Größen und Branchen benötigen eine moderne, effiziente Architekturumgebung, um ihre Softwarelandschaft den Anforderungen der digitalen Wirtschaft anzupassen oder neue, digitale Geschäftsmodelle zu erschließen. "Microservices bieten eine Möglichkeit, schnell und agil auf diese und künftige Geschäftsanforderungen zu reagieren", urteilt Rolf Schumann, der bei SAP weltweit für das Thema Plattform und Innovation zuständig ist.

Bei diesen Services handelt es sich um unabhängig nutzbare, skalierbare und evolutionsfähige Softwarebausteine unterschiedlicher Granularität. Sie können kleine, entkoppelte Aufgaben erledigen, etwa eine Währungsumrechnung oder die Darstellung eines User Interface, aber auch Teilgeschäftsprozesse wie Bestellung oder Rechnungsstellung. Sie lassen sich über offene Standards nutzen, sind nahezu beliebig kombinierbar und können daher zur Lösung der verschiedensten Geschäftsanforderungen herangezogen werden. Technisch gesehen steht hinter Microservices also ein Architekturprinzip, das einen modularen Aufbau von Anwendungssoftware definiert.

Enterprise-Fähigkeit durch Integration und Business-Semantik

Genau hier jedoch liegt eine große Herausforderung. Denn spätestens der Bau komplexerer Anwendungen erfordert eine Vielzahl von Microservices, die prinzipiell von verschiedenen Herstellern stammen und auf unterschiedlichen Technologie-Stacks beruhen könnten. "Damit die Geschäftsprozesse übergreifend funktionieren, muss nicht nur der technische Aufbau der Microservices passen, sondern auch die Business-Semantik stimmen", so Schumann. Mit anderen Worten: Jedes Unternehmen, das Microservices nutzt, muss sicherstellen, dass die vor- und nachgelagerten Geschäftsprozesse sauber integriert sind und durchgängig (End-to-End) ablaufen können. Hier liegt nach Schumanns Ansicht ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal von SAP: "Als einziger Softwarehersteller weltweit stehen wir für eine gesamtheitliche, integrierte End-to-End-Sicht auf die Geschäftsprozesse von Unternehmen. Und das seit nahezu 45 Jahren. Die Integration von Prozessen und Daten, kombiniert mit einer einheitlichen Business-Semantik, ist fest in der DNA unserer Software verankert."

Diesem Paradigma bleibt SAP auch in der modularen Welt der Microservices treu. Nach einem fest definierten Prinzip werden bestehende SAP-Anwendungen in Microservices "geschnitten" oder gänzlich neue Microservices erstellt. Das garantiert, dass diese Services einheitlich aufgebaut sind und alle notwendigen Businessinformationen in der Prozesskette vollständig übergeben werden - und damit sowohl technisch als auch semantisch reibungslos zusammenspielen. "Wir nennen die Microservices von SAP daher auch 'Business Services'", erklärt Christoph Behrendt, der bei SAP Entwicklung und Innovationen in den Branchen und Kundenanwendungen vorantreibt. "Das einheitliche Bauprinzip macht die modulare Welt zudem übersichtlicher. Das ist in dieser schnelllebigen Zeit zunehmender Vernetzung ein weiterer, erheblicher Vorteil."

Kunden oder Partner können mit Business Services von SAP schnell eigene Anwendungen erstellen oder bestehende Landschaften erweitern. Zum Beispiel beim Aufbau leistungsfähiger Internet-der-Dinge-Szenarien. "Über einen speziellen Service, den Thing-Modeler, lassen sich die im IoT vernetzten Dinge ganz individuell abbilden, ganz gleich ob es sich um Automobile, Kühlschränke oder eine Großanlage handelt, alles ausgestattet mit diversen Sensoren", skizziert Behrendt.

Weitere Business Services von SAP ermöglichen es, die Sensordaten zu sammeln, zu streamen und abzulegen. Die Endanwender können Business Services nutzen, um Daten zu analysieren. Oder sie können die Informationen aus dem Internet der Dinge mit betriebswirtschaftlichen Daten vergleichen, um bestimmte Geschäftsabläufe anzustoßen - etwa mit Vertrags- und Kundeninformationen oder technischen Zustandsbeschreibungen.

Wieder andere Business Services bilden Machine-Learning-Fähigkeiten ab, spezielle Algorithmen, die das Verhalten von Maschinen und Menschen modellieren und hieraus selbstlernend Empfehlungen ableiten. "Dieses Baukastensystem an Business Services oder auch Microservices hilft Entwicklern, neue Anwendungen hocheffizient zusammenzustellen und mit den zugehörigen betriebswirtschaftlichen Systemen zu verbinden", schließt Behrendt.

Vom Applikations- zum Plattformanbieter

SAP versteht die Business Services als echten Beschleuniger in der Anwendungsentwicklung, für Geschäftsprozesserweiterungen oder Innovationen. Das gilt zum einen für SAP selbst: Durch die Verwendung dieses Architekturprinzips haben sich die eigenen Innovationszyklen enorm verkürzt. "SAP liefert kontinuierlich in die Anwendungsentwicklung hinein, nahezu täglich werden neue Business Services eingespielt", fährt Rolf Schumann fort. Diese stehen dem SAP-Ecosystem dann sofort auf verschiedenen Cloud-Plattformen zur Verfügung, die in SAP-eigenen Rechenzentren sicher und hochverfügbar betrieben werden.

SAP-Kunden und -Partner können beispielsweise auf SAP Cloud Platform oder mit den SAP-Hybris-Lösungen Business Services von SAP konsumieren. Oder nach einem vorgegebenen Bauprinzip eigene Services und Anwendungen erstellen, diese selbst nutzen oder anderen Unternehmen zur Verfügung stellen - und sich durch diese Kommerzialisierung ein neues Geschäftsfeld erschließen.

Kunden von SAP können natürlich auch weiterhin die komplette Business Suite SAP S/4HANA nutzen, On-Premise oder aus der Cloud. SAP bietet ihre Funktionen heute aber auch modular geschnitten in einem neu zu konsumierenden Modell aus der Cloud an. Der Kunde kann die Business Services von SAP zudem mit Services anderer Anbieter oder eigenen Entwicklungen kombinieren. "Wir wandeln uns in diesem Sinn derzeit vom reinen Applikationsanbieter zum Plattformanbieter - und differenzieren uns im Wettbewerb durch unseren Business Content", zieht Schumann Bilanz.

Business Services ermöglichen es den Kunden, schnell und agil Innovationen in die vorhandene Anwendungslandschaft einzubinden. "SAP sorgt hierbei weiterhin für die Integrität von Daten und Informationen und eine einheitliche Business-Semantik. Das sichert die reibungslose Zusammenarbeit bestehender Kerngeschäftsprozesse mit neuen, digitalen Kundeninteraktionen im E-Commerce, in der digitalen Lieferlogistik oder dem Internet der Dinge."

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