Ungermann-Bass öffnet Tür zu offenen Systemen durch acht neue Bridges

Integration lautet die Parole für die Netz-Strategie der 90er

03.11.1989

MÜNCHEN (CW) - Harten Wettbewerb prophezeit Ralph Ungermann dem Netzwerk-Markt. Bei einer Pressekonferenz auf der SYSTEMS äußerte sich der Präsident der Ungermann-Bass Inc. auch zur Netzwerk-Zukunft.

"Die neunziger Jahre werden das Jahrzehnt der Integration sein", sagte Ungermann und fuhr fort: "Das Problem für den Anwender sind heute Millionen von Standards." In den kommenden Jahren werde sich aber ein Trend zu offenen Systemen und Lösungen abzeichnen. Eine Chance, im Markt zu bestehen, habe zukünftig nur, wer integrative, leistungsstarke Systeme anbiete. 80 Prozent aller Netzwerk-Neuplanungen gingen von flexiblen Strukturen aus, wohingegen feste Strukturen wie reine Ethernet oder Token-Ring-Lösungen "out" seien.

Neue Produkte, die LAN- und WAN-Anwendungen in eine offenen Netzwerkarchitektur integrieren, hat das Unternehmen vergangene Woche vorgestellt. Sie ergänzen die Anfang 1988 von Ungermann-Bass eingeführte modulare Netzwerk-Plattform Access/One, die speziell für die unternehmensweite Vernetzung konzipiert wurde. Zu den jüngsten Produkten gehören unter

anderem acht Bridges zur Datenübertragung sowie verschiedene Erweiterungen für das Netz-Management.

Laut Ungermann-Bass sollen die Bridges Connectivity-Hindernisse eliminieren, die bisher durch unterschiedliche Medien und Protokolle bestanden. Sie stellen sicher, so Ungermann, daß die Peripheriegeräte der heutigen und zukünftigen Generation miteinander verbunden und gemanagt werden können. Durch die neuen Bridges werde die Verbindung der Ressourcen nicht nur über Ethernet, Token Ring, Thin-Net und Twisted-Pair, sondern auch über FDDI-Backbones möglich. Die Überwachung und Steuerung sämtlicher Informationen innerhalb eines unternehmensweiten Netzes werde durch das Netz-Management mit internationalen Standards gesteuert.

Zu den neuen Bridges zählen unter anderen: die FDDI-Superlan-Bridge, die protokollunabhängig die Kommunikation zwischen Ethernet und Token-Ring sowie den Zugriff über LWL auf 100 Megabit FDDI-Backbones ermöglicht, die Ethernet/FDDI-Superlan-Bridge, die mit allen Ethernet und IECE 802.3-Standard-Protokollen arbeitet sowie die Local-Token-Ring/Ethernet-Bridge, die erstmals die transparente Verbindung beider LAN Technologien in Übereinstimmung mit IECE 802- und IBM Standards erlaubt.

Neben den Gateways kündigte Ungermann-Bass das Access/One-Modul Maxtalk und das Software-Paket Mac UWS (Universal Workstation) an. Damit können auch Macintosh-Rechner und Localtalk-Systeme in ein offenes Netz integriert werden. Maxtalk verbindet Localtalk-Netze mit Ethernet-Backbones und unterstützt sowohl Appletalk- als auch IP-Protokolle Mac UWS bindet Macintosh-Computer in die TCP/IP Umgebung durch die FTP-, Telnet- und VT 100 Terminal-Emulation ein.