Expertensysteme mit vorhandenen Anwendungen verknüpfen:

Integration hält Einzug in KI-Bereich

21.10.1988

BERLIN/STUTTGART (pi) - Das Modewort Integration feiert in den Ankündigungen von KI-Software fröhliche Urständ: Big Blue und die Berliner Expertise GmbH stellen Produkte vor, die Experten-systeme mit vorhandenen Anwendungen beziehungsweise Datenbanken verknüpfen.

Die von dem US-Hersteller Neuron Data entwickelte Experten-systemshell Nexpert Object verfügt jetzt über Schnittstellen zu den relationalen Datenbank-Management-Systemen Oracle, Sybase und Ingres. Die KI-Software ist in C geschrieben und läuft laut Hersteller unter anderem auf den Unix-Systemen von Sun, Apollo und DEC.

Der Anwender integriert das Expertensystem mit der relationalen Datenbank durch eine Bildschirmschnittstelle, die SQL-Anfragen unterstützt. Über die integrierte "Nexpert AI Library" können Entwickler auch Verbindungen zu Programmen in C, Ada, Fortran, Pascal und Cobol sowie zu eigenen Datenbanken herstellen. Die Expertise - Gesellschaft für Artificial Intelligence Software und Expertensysteme GmbH vertreibt Nexpert Object in Deutschland.

IBM kündigte jetzt drei verbesserte Softwarepakete für den KI-Bereich an. Dazu gehört die zweite Version von Expert System Environment (ESE), das Expert System Consultation Environment/PC (ESCE/PC) sowie die zweite Version von Knowledge Tool und Knowledge Engineering Environment (KEE).

Die Expertensystem-Shell ESE bindet Expertensystem-Anwendungen in bereits bestehende Applikationen unter IMS, CICS oder TSO ein. Die neue Version von ESE ist unter anderem in Deutsch, Englisch und Spanisch verfügbar.

Das neue Produkt ESCE/PC unterstützt den Einsatz von ESE-Anwendungen auf einem Personal Computer. Die beiden Systeme sind nach Angaben von Big Blue im Januar beziehungsweise April '89 verfügbar.

Knowledge Tool basiert auf PL/1 und ist laut Hersteller mit Wissensrepräsentation in Form von Regeln und Klassen, mit einer Schlußfolgerungskomponente sowie mit Pattern-Matching und Konfliktlösungsmechanismen ausgestattet.

Das von IBM und Intellicorp gemeinsam entwickelte KEE bietet dem KI-Anwender eine Entwicklungsumgebung, die Anwendungen wie Design, Produktionsplanung, Verfahrensplanung und -simulation unterstützt. Auf dem Markt soll die KI-Software Anfang nächsten Jahres sein.