Instanzen-Pingpong

15.01.1982

Im Nationalisierungs-Pingpong zwischen der französischen Nationalversammlung (sozialistisch) und dem Senat (giscardistisch) hat nun der Schiedsrichter das Wort. Der Spruch des französischen Verfassungsgerichtes wird entscheiden, ob und welche tiefgreifenden Veränderungen sich in der internationalen Beteiligungsszene auf der Informatikbühne vollziehen werden. Schaltet der Richter abrupt auf "Grün", gerät das Rollen-Karussell weltweit Ins Trudeln. Die mit 47 Prozent an der Cii-Honeywell Bull (Cii-HB) beteiligte Honeywell Informations Systems Inc. (HIS) könnte nämlich die Lust am Mitspielen ebenso verlieren wie andere "Noch-Hauptdarsteller". Spekulationen, die von einer (zwangsweisen) Verkleinerung des US-Anteils an der französischen Cii-HB ausgehen, halten sich konsequent in der Branche. Derzeit liegt der gehandelte Satz bei 15 bis 20 Prozent: erreichbar wahlweise über Kapitalerhöhungen, die die Cii-HB dringend benötigen würde, an denen die Amerikaner aber nicht gleichwertig beteiligt werden sollen, oder über einen Rückkauf der US-Anteile durch die französische Regierung. In diesem Fall ist damit zu rechnen, daß auch Olivetti-Chef Carlo de Benedetti sein Engagement überprüft.

Gewieft im internationalen Geschäft, hat de Benedetti Munition parat: Es existiert in Ivrea, so heißt es, ein Rückkaufsrecht auf die in Frankreich liegenden Olivetti-Anteile.

Gibt's also "Grün" in dieser Frage, läßt sich einiger Wirbel erwarten - heißt es "Rot und Stopp", geht das DV-Pingpong erstmal in die nächste innerfranzösische Runde.