Wiederbeschreibbare Plattensysteme auf dem Vormarsch:

Inspire speichert 1,3 Gigabyte

07.07.1989

OLCHING (pi) - Ein magneto-optisches Speichersystem, mit dem der Anwender Daten beliebig oft löschen und speichern kann, hat das US-Unternehmen Alphatronix vorgestellt. In Deutschland wird das System mit der Bezeichnung "Inspire" von der Forum GmbH in Olching bei München angeboten.

Zur Speicherung werden CD-ROM-ähnliche Platten benutzt, die mit einem Laserstrahl beschrieben und gelesen werden. Die Platten werden wie magnetische Medien gelöscht und haben eine rund 1000mal größere Speicherkapazität als Diskette der gleichen Größe. Obwohl die Entwicklung der magneto-optischen Technologie schon seit rund 20 Jahren betrieben wurde, gelang es erst jetzt, ein zuverlässiges System in Serienfertigung herzustellen. Grundlage ist eine Speziallegierung für die Platten, die von 3M entwickelt wurde.

Auf diesem Material gespeicherte Daten können theoretisch rund zehn Millionen Mal gelöscht und wieder beschrieben werden. Nach Herstellerangaben haben die Platten eine Lebensdauer von rund zehn Jahren.

Die Zugriffsgeschwindigkeit liegt zwar mit rund 80 Millisekunden unter der anderer optischer Speichersysteme, erreicht aber noch nicht die Werte von heute gebräuchlichen Festplattenlaufwerken. Diverse US-Hersteller zeigten jedoch schon Prototypen von magneto-optischen Laufwerken der zweiten Generation, mit einer Zugriffszeit von 20 Millisekunden. Einsatzgebiete für die magneto-optische Auszeichnung sind alle Bereiche, in denen hohe Speicherkapazität, lange Lebensdauer, kurze Zugriffszeit und einfacher Plattenwechsel benötigt werden.

Das Plattensystem Inspire bietet in der Grundversion mit zwei Laufwerken eine Speicherkapazität von 1,3 Gigabyte. Eingesetzt werden kann das System (Preis: rund 10 000 Mark) für DEC-Systeme, Rechner von Sun Intergraph und PCs. Versionen für Apollo, Hewlett-Packard-Systeme und Macintosh werden Ende 1989 angeboten.