Neues Konzept spart Hauptspeicher

Insignia baut schnellen JIT-Compiler für Java

23.01.1997

"Dynamische inkrementelle Kompilierung" nennt sich das Verfahren, das die Insignia-Entwickler von ihrem Emulationsprogramm "Softwindows" auf Java übertragen haben. Es ist auf knappen Speicher und hohe Leistung ausgelegt. So zeigt die neue Insignia-Technik bei nur 4 MB Hauptspeicher eine akzeptable Ablaufzeit, während die handelsüblichen Just-in-Time-Compiler für die Java Virtual Machine mindestens 8, in der Regel aber 16 MB Hauptspeicher voraussetzen.

Möglich wird dieser Leistungsvorsprung, weil der Byte-Code anders als bei anderen JIT-Compilern nicht beim Download komplett in Binärcode für die Zielmaschine umgesetzt werden muß. Statt dessen wird während des Programmablaufs nur der Teil der Software kompiliert, der gerade gebraucht wird.

Bis Borland, Symantec und Co. von dem Insignia-Produkt Konkurrenz bekommen, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Bislang ist es den Technikern lediglich gelungen, kleine Applets zu verarbeiten. Noch steht der Beweis aus, daß auch umfangreiche Java-Programme wie Corels Office-Suite damit funktionieren. Außerdem muß die auf Unix-Systemen entwickelte Technik noch auf andere Plattformen wie etwa Windows portiert werden.