Mehr Manager gestehen

Insideraffäre erreicht 3Com und Avaya

06.11.2009

Die neuen Fälle betreffen unerlaubte Börsendeals bei großen Firmenübernahmen vergangener Jahre, darunter die Hilton-Hotelkette sowie die IT-Konzerne 3Com und Avaya. Neben Staatsanwalt und FBI ist an den Ermittlungen die US-Börsenaufsicht SEC beteiligt. Sie spricht sogar von illegalen Gewinnen von 53 Millionen Dollar.

Die Bombe platze erstmals vor rund drei Wochen mit der Festnahme von sechs Beschuldigten. Im Zentrum steht der aus Sri Lanka stammende Finanzmanager Raj Rajaratnam mit dem von ihm gegründeten Galleon Fonds. Der 52-Jährige bestreitet bisher alle Vorwürfe und ist gegen eine millionenschwere Kaution auf freiem Fuß.

Die Behörden hatten bereits angekündigt, dass weitere Festnahmen folgen könnten. Ihre Ermittlungen erstrecken sich nicht nur auf das Netzwerk um den Galleon-Fonds. Durch die Untersuchungen kamen sie weiteren mutmaßlichen Insider-Fällen auf die Spur. Das Handeln mit Aktien aufgrund geheimer Vorab-Informationen (Insiderwissen) ist verboten, weil es andere Anleger benachteiligt. Mit dem Wissensvorsprung lässt sich abschätzen, wie sich Kurse entwickeln. Auf diesem Weg läßt sich auf Kosten anderer Aktionäre viel Geld verdienen.

In den Skandal verwickelt sind auch US-Topkonzerne wie der IT-Gigant IBM sowie Berichten zufolge die weltweit führenden Chiphersteller Intel und AMD. Auch Aktien des Internet-Riesen Google sollen illegal gehandelt worden sein. Erste hochrangige Mitarbeiter einiger der Unternehmen mussten bereits gehen. (dpa/ajf)