Input-Umfrage: Wenig Zutrauen zu den Dienstleistern Britische Outsourcing-Kunden rechnen kaum mit Einsparungen

12.11.1993

MUENCHEN (CW) - Skepsis bestimmt die Haltung der britischen Outsourcing-Kunden. Wie die Analysten der Londoner Input Ltd. herausgefunden haben, klagen die Anwender ueber unzureichende Kosteneinsparungen durch die DV-Auslagerung und mangelnde Betreuung durch die Dienstleister.

"Die Kunden beurteilen die Faehigkeit der Dienstleister, ihnen Kosten zu ersparen, als ausgesprochen gering", beschreiben die Input-Analysten die Einstellung der von ihnen befragten 20 Anwender. Auf einer Skala ihrer Outsourcing-Erwartungen von null (keine) bis vier (sehr hoch) rangierte ihre Hoffnung auf Kostenreduzierung mit dem Wert 2,1 knapp ueber der Mitte. Auch fuer die Bereiche "Hoehere Leistung" (2,4) und "Verbesserte Dienste" (2,6) gaben die Kunden ihren Servicepartnern nur geringfuegig bessere Noten.

In diesen Bewertungen schlaegt sich laut Input neben konkreten Enttaeuschungen bei etwa einem Fuenftel der befragten Outsourcing- Kunden die generelle Ueberzeugung nieder, die Dienstleister verdienten sich auf Kosten der Anwender eine goldene Nase. Aufgrund dieser eher skeptischen Grundhaltung haben die Briten ihre Outsourcing-Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt. Nur so ist laut Input zu verstehen, dass immerhin jeweils sieben der 20 befragten Unternehmen angaben, sie seien sowohl mit den erreichten Kosteneinsparungen als auch mit der Optimierung der operationalen Dienste einigermassen zufrieden.

Besonders im argen scheint die Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern und Kunden zu liegen. Nur drei von 20 Unternehmen aeusserten sich hier zufrieden. Dieser Punkt fuehrt zudem mit fuenf Stimmen die Hitliste der groessten Enttaeuschungen an. Zwei weitere Unternehmen beschwerten sich ueber fehlendes Verstaendnis der Anbieter fuer ihre Beduerfnisse. Input kommentiert diesen Mangel mit dem Hinweis, dass hier einige Dienstleister offenbar das Wesen ihres Geschaefts nicht verstanden haetten.

Trotz dieser Einschaetzung wollen 14 der 20 Anwender ihren Outsourcing-Kurs sogar noch konsequenter verfolgen. Im Vordergrund steht dabei die Auslagerung von Netzwerken.