Stiftung fördert Kooperation zwischen Forschung und Industrie:

Innovation braucht mehr Tempo

16.12.1988

KÖLN (ih) - Zuviel Bürokratie sowie die "Bauchladenmentalität" mittelständischer Unternehmen gelten hierzulande als Innovationsbremse. Vordenkern winken nunmehr

30 000 Mark. Die Kölner Stiftung Industrieforschung will unkonventionelle Initiativen in der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie belohnen.

Neue Initiativen werden eher behindert als gefördert, das Innovationstempo ist vielfach zu langsam. Mit dieser Aussage machte das Bundeswirtschaftsministerium auf zentrale Schwächen im Innovationsprozeß aufmerksam. "Das Innovationstempo kann nur dann beschleunigt werden, wenn die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft reibungslos funktioniert", betont Wolfgang Lerch, Sprecher der Stiftung Industrieforschung. Deshalb sei es wichtig, die beträchtlichen Widerstände auf beiden Seiten, vor allem die "Bauchladenmentalität" mancher mittelständischer Unternehmen, zu überwinden. Lerch: "Neben dem persönlichen Mißtrauen hemmt aber auch ein Übermaß an Bürokratie die erforderliche Zusammenarbeit. "

Vor diesem Hintergrund hat sich die Stiftung Industrieforschung zum Ziel gesetzt, mit ihrem neu geschaffenen "Initiativpreis" beispielhafte unkonventionelle Initiativen für eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie zu unterstützen. Die Auszeichnung soll Anstöße geben, aus den eingefahrenen Denkmustern und Verhaltensweisen auszubrechen und den Sprung über den eigenen Schatten zu wagen. Über die Vergabe des 30 000-Mark-Preises entscheidet eine neunköpfige Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft, Staat und Publizistik.