Auflösung des NEB empfohlen:

Inmos Wertgewinn?

06.06.1980

LONDON (gr) - Der britischen Holding für Staatsbeteiligungen wird die Auflösung anempfohlen. Das National Enterprise Board (NEB) spielt nach Untersuchungen des Centre for Political Studies als Vermittler eine unglückliche Rolle. Die NEB stellte jetzt den Halbleiterhersteller vor die Wahl, sich völlig vom Staat finanzieren zu lassen, oder die bereits zugesagten Investitionen abzuschreiben, berichtet vwd.

Verursacht wurde die Situation durch das Desinteresse der General EIectric Co. Ltd. (GEC), sich an einem neuen Inmos-Werk zu beteiligen. Nach Ansicht von GEC müsse die Wirtschaftlichkeit von Inmos bezweifelt werden. Die Verwaltung des NEB wird deshalb das Industrieministerium auffordern, die zweite Hälfte der notwendigen Investitionen von 25 Millionen Pfund Sterling zu tragen, obwohl es ursprünglich davon ausgegangen war, daß das Mikroprozessorenwerk unter Beteiligung der Privatwirtschaft realisiert wird.

Eine völlig gegenteilige Ansicht über die künftige Entwicklung des Halbleiterherstellers vertreten die drei Direktoren der Gesellschaft. Ihrer Ansicht nach, so berichtet die Financial Times, könnten die 900 000 Anteilscheine des Direktoriums, die sie zu fünf Pence je Stück erworben haben, 1984 mit 18 Millionen Pfund bewertet werden. Der Aktienbestand der staatlichen NEB wäre dann 37 Millionen Pfund wert.