Inkompatible Abspielgeraete und Betriebssysteme verlangsamen das Wachstum CD-ROM-Hersteller haben die Pionierphase bereits hinter sich

01.07.1994

MUENCHEN (CW) - 1993 wuchs der CD-ROM-Markt weltweit kraeftig - die Zahl der Hersteller und Distributoren stieg im Vergleich zu 1992 um 33 Prozent, die Zahl der angebotenen CDs um die Haelfte von 3597 auf 5379. Das Marktforschungsinstitut "TFPL Publishing" rechnet in diesem Jahr mit einem vergleichbaren Wachstum.

Die Analysten von TFPL Publishing in Washington stuetzen ihre Prognose fuer den CD-ROM-Markt 1994 auf eine Analyse des Infotech- Instituts. TFPL nimmt an, dass die Pionierphase zu Ende geht und 1994 oder 1995 der CD-ROM-Markt zu einem Massengeschaeft wird. Bremsend wirken dabei vor allem die unterschiedlichen PC- Betriebssysteme und Abspielgeraete, die zueinander inkompatibel sind.

1993 waren mehr als 3400 CD-ROMs fuer das Betriebssystem MS-DOS auf dem Markt, aber nur etwa 1200 Mac- und zirka 800 Windows-CDs. Laut TFPL gibt es einen Trend zu Betriebssystem-unabhaengigen CD-ROMs, den unter anderem Philips mit dem CD-I-Standard fuer Videofilme und Kodak mit der Photo-CD vorantreiben.

In Deutschland tummeln sich 102 Hersteller auf dem Markt, die Zahl der CD-ROMs mit deutschem Text lag 1993 bei 451. Damit liegt Deutschland weltweit auf Platz drei,den USA mit 554 und Grossbritannien mit 206 CD-ROM-Herstellern.

Zukunftschancen fuer die CD-ROM sieht TFPL vor allem auf dem Computermarkt, waehrend der Erfolg von Videosystemen wie der CD-I oder der Photo-CD nicht sicher ist. Ausschlaggebend duerfte die technische Entwicklung sein: Nur wenn die Video-CDs im Vergleich zum Videoband eine bessere Bildqualitaet bei vergleichbarer Spielzeit bieten, koennen sie sich am Markt behaupten.