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Infrastruktur-Services per Fernzugriff werden immer beliebter

03.09.2007
Die Nachfrage nach Remote-Diensten steigt, weil sie weniger riskant sind als ein Komplett-Outsourcing des Infrastruktur-Mangements.

Das Infrastruktur-Management – also der Betrieb von Mainframes, Rechenzentren, Netzen, Desktop-PCs und Call-Centern – zählt nach wie vor zu den Bereichen, die Anwender am häufigsten auslagern. Einer Studie der Marktforscher von Forrester Research zufolge steigt vor allem die Nachfrage nach Remote-Infrastruktur-Management-Diensten (RIM): Bei dieser Variante verbleiben die Server und Großrechner im Rechenzentrum des Kunden, der Provider betreibt sie per Fernzugriff, was durch hohe Bandbreiten begünstigt wird. RIM stellt damit eine Vorstufe zum Komplett-Outsourcing dar. Die Anwender profitieren vom Know-how des IT-Dienstleisters in den Bereichen Itil, Virtualisierung und Standardisierung, ohne die Kontrolle über ihre Assets aus der Hand zu geben.

Zu den wichtigsten Anbietern von RIM-Diensten in Europa zählen laut Forrester BT Global Services, Capgemini, CSC, EDS, Getronics, HP Services, IBM Global Services und T-Systems. Die Umsätze dieser IT-Dienstleister im RIM-Geschäft sind im vergangenen Jahr zwischen zehn und 30 Prozent gestiegen. Vor allem aber die indischen Offshorer gewinnen in diesem Marktsegment Anteile hinzu. Die europäischen Anbieter sind daher gezwungen, Offshore- und Nearshore-Komponenten in ihre Angebote einzubauen – nicht nur, um diese zu verbilligen, sondern auch, um den richtigen Mix aus Skills, Resourcen und Tools zusammenzustellen und so die gewünschte Qualität zu einem guten Preis anbieten zu können. Als bevorzugte Nearshore-Region gilt laut Datamonitor Osteuropa.

Eine gewisses Maß an Onsite-Präsenz ist allerdings bei der Erbringung von RIM-Services unerlässlich, warenen die Forrester-Experten. Vor allem gute Kommunikationsfähigkeiten durch kulturelle und sprachliche Nähe erhöhten den Mehrwert eines Anbieters in diesem Geschäft. So kann es einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität eines Call-Centers haben, ob die Mitarbeiter sich mit Dialekten wie beispielsweise Flämisch auskennen. (sp)