Indiens zweitgrößter Offshore-Anbieter Infosys hat seinen Umsatz im zweiten Quartal um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 746 Millionen Dollar gesteigert. Verglichen mit dem ersten Quartal lag das Plus bei 13 Prozent. Der Nettogewinn erhöhte sich im Jahresvergleich von 138 Millionen auf 199 Millionen Dollar.

Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen seine Umsatzerwartungen für das Ende Dezember ablaufende dritte Quartal auf 790 bis 795 Millionen Dollar angehoben. Die Prognose für das Gesamtjahr beträgt jetzt 3,03 bis 3,04 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie soll bei 1,44 Dollar liegen. Das entspräche einer Steigerung von 41,1 Prozent gegenüber 2005.

Zeitgleich kündigte der indische IT-Dienstleister an, Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Dollar außerhalb des Subkontinents zu verkaufen. Nach den Worten von CFO (Chief Financial Officer) V. Balakrishnan wird Infosys keine neuen Aktien ausgeben, sondern einen Teil seiner Papiere an großen Börsen in den USA, Europa und Japan platzieren.

Nach Ansicht des Finanzchefs sind die guten Zahlen von Infosys ein Zeichen für die steigende Nachfrage - vor allem von Seiten der Banken, TK-Konzerne und Energieversorger: "Unser Wachstum beruht nicht auf einem speziellen Techniktrend, sondern auf dem zunehmenden Bedarf an Offshore-Services."

In geografischer Hinsicht verzeichnet Infosys insbesondere in der Schweiz, den Benelux-Staaten und in Skandinavien hohe Wachstumsraten. Auch in Deutschland kann das Unternehmen laut Europa-Chef BG Srinivas einige Erfolge vorweisen - wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Nur Frankreich zeige nach wie vor wenig Interesse am Auslagern nach Indien.

Allerdings geben sich westeuropäische Unternehmen nach wie zugeknöpft, was die Nutzung von Offshore-Ressourcen in Indien betrifft. Firmenangaben zufolge konnte Infosys im zweiten Quartal 45 neue Kunden hinzugewinnen. Keiner dieser Deals wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt. (sp)