Liebling Kaske

Information Resources Manager

02.02.1990

Wäre Trauerwein BS2000-Anwender, er konnte jetzt leichten Herzens einen "letter of intend" für die überübernächste Rechnergeneration von Siemens unterschreiben. Die Münchner arbeiten ab sofort mit der IBM bei der Entwicklung von 64-Megabit-DRAM-Chips zusammen - und man kann sich ausmalen, welch positive Auswirkungen dies auf das Computergeschäft des Elektrokonzerns haben wird. Doch Sebastian muß keineswegs in der unpersönlichen Manform bleiben: Siemens-Vorstandschef Karlheinz Kaske, so jedenfalls das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel " soll sich in diesem Sinne geäußert haben ("Neuer Schwung für die Computerindustrie"). Nun ist Trauerwein, erstens, kein BS2000-Anwender und, zweitens, ein Kaske-Fan - was sich nicht ausschließt. Es ist zu vermuten, daß Kaske das mit dem neuen Schwung so präzise auf die Siemens-Computerei bezogen nicht gemeint hat. Das soll an dieser Stelle zu Protokoll gegeben werden. Könnte nämlich leicht sein, daß die bundesdeutsche Wirtschaftspresse ihr Urteil über die Siemens-Datentechnik in nicht allzu ferner Zukunft revidieren muß. Aufstieg und Fall des Hauses Nixdorf sowie die einschlägige Berichterstattung sind noch in "guter" Erinnerung. Das Medien-Schicksal eines Klaus L., hofft Trauerwein, möge Karlheinz K. erspart bleiben. Nicht nur rund 20 000 Siemens-DI-Mitarbeiter wollen Kaske-Fans bleiben.