Informatica forciert integriertes Daten-Management

15.11.2007
Neue Softwareversionen unterstützen Synchronisation und Migration von Daten.

Seit längerem verfolgt Informatica die Strategie, seine ursprünglich für die Datenbewirtschaftung im Data Warehousing entwickelte Software "Powercenter" durch Weiterentwicklungen und Zukäufe für Einsatzgebiete wie die Synchronisation und Migration von Daten sowie das Datenqualitäts-Management auszubauen.

Die neuen Produkte

Stellte Version 8 von Powercenter im letzten Jahr noch einen Zwischenschritt auf diesem Weg dar, so sei nun laut Bert Oosterhof, Director of Technology Europe, Middle East, Afrika (Emea) bei Informatica, mit den Produkten Powercenter 8.5 (Datenintegration), Powerexchange 8.5 (Datenzugriff) sowie Informatica Data Quality 8.5 (Datenqualität) das Ziel weitgehend erreicht. Sie enthielten zahlreiche, von Kunden gewünschte Detailverbesserungen, die bisherige Schwachpunkte und Limitationen von Powercenter 8 mit Blick auf das angestrebte universelle Daten-Management beseitigen sollen.

Über Integration zum Ziel

Einige Highlights: Powercenter 8.5 wurde laut Hersteller nochmals für den schnellen Zugriff auf diverse Unternehmensdaten getrimmt und nutzt nun die Connectivity-Software Powerexchange als integrierten Bestandteil. Letztere dient dem Zugriff auf Host-Daten, SAP- und andere Quellsysteme und war bisher nur separat oder in Kombination mit der Software für das Datenqualitäts-Management Informatica Data Quality erhältlich. Im aktuellen Release sind nun Mechanismen enthalten, mit denen sich geänderte Daten in den Ursprungssystemen automatisch erkennen und gezielt laden sowie synchronisieren lassen (Change-Data-Capture). Ziel ist es, auf diesem Weg eine schnelle Datenintegration und -aktualisierung zu ermöglichen.

Die neue Version enthält auch ein Werkzeug zur Datenmigra-tion. Dieses vereint laut Oosterhof vorhandene Technik, neue Workflow-Funktionen und Best Practices. Anwender können mit dem Tool beispielsweise Regeln im Repository hinterlegen, die der Entwickler dann bei seiner Arbeit berücksichtigen kann. Bereits verfügbar ist eine aktualisierte Version des Clients "Metadata Manager". Er dient der Überwachung von Datenbewegungen und verknüpfungen und wurde laut Hersteller dahingehend angepasst, dass ihn neben Administratoren auch Analysten nutzen können, um Auswertungen und Berichte als Nachweis für die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien (Compliance) zu erstellen. Überarbeitet wurde auch das bisherige Sicherheitskonzept für den Zugriff auf Daten in Powercenter. Es lässt sich auf Wunsch der Kunden nun detaillierter aufbauen. Mit der für diesen Monat angekündigten Option "Data Masking" kommt ferner die Möglichkeit hinzu, Daten ohne personenbezogene Informationen anzuzeigen.

Datenqualität und Governance

In puncto Datenqualitätskon-trolle findet laut Tom Golden, Director of Corporate Communications (Data Quality) bei Informatica, mit Version 8.5 die Integration des Anfang 2006 gekauften Anbieters Similarity Systems ihren Abschluss. Zugleich kommt als neue und separat zu lizenzierende Option das Frontend "Informatica Data Quality for Point of Entry" hinzu, das beispielsweise SAP-Anwender in die Lage versetzen soll, Adressen zu validieren und auf Doppeleinträge zu überprüfen, während sie Daten in Anwendungen eingeben. Eine andere Neuerung ist ein Web-basierendes Frontend, mit dem Anwender Ausnahmen in den Daten (Exceptions) manuell und separat vom laufenden System nachbearbeiten können.

Voraussetzung für SOA

Strategisches Ziel der neuen Produkte ist es laut Informatica, Unternehmen beim Aufbau und Betrieb eines Integration Competency Center (ICC) zu unterstützen. ICC sollen als Stabsstellen in großen Unternehmen alle Aufgaben, Systeme und Best Practices im Daten-Management zentralisieren und koordinieren. Laut Oosterhof gibt es mittlerweile einige Kunden, die diesen organisatorischen Ansatz verfolgen. Vor allem mit der Diskussion um Service-orientierte Architekturen (SOA) ist in der letzten Zeit das Daten-Management als Basis für solche Vorhaben erkannt worden. Informatica und Herstel-ler wie Teradata, IBM oder SAS Institute wollen sich künftig als Lieferant von Data Services empfehlen, mit denen sich alle Aufgaben und Formen des Daten-Managements sowie die Integration der Daten in die operativen Prozesse einer SOA bewerkstelligen lassen. (as)