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Infineon warnt vor Quartalsverlust

25.05.2001
Infineon-Chef Ulrich Schumacher schließt aufgrund stornierter Aufträge und anderer Unwägbarkeiten einen Verlust für das dritte Quartal nicht aus.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ulrich Schumacher, Chef des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon (ehemals Siemens Halbleiter), schließt aufgrund stornierter Aufträge - unter anderem im Bereich optische Kommunikationskomponenten - für das dritte Quartal einen Verlust nicht aus. Dies erklärte der Manager einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge auf der European Technology Conference von Credit Suisse First Boston in Barcelona am vergangenen Mittwoch. Eine Prognose für das folgende vierte Quartal wollte Schumacher aufgrund der unsicheren Lage erst gar nicht wagen.

Die Margen im Bereich drahtlose Kommunikation würden aktuell deutlich niedriger ausfallen als die 20 bis 21 Prozent, die Infineon für das erste Quartal gemeldet hatte. Ähnlich stehe es um die Smartcard-Division. Auch bei Chips für Handys dürfte es kaum besser aussehen, denn der bislang von großen Kunden angepeilte Absatz von 450 Millionen Endgeräten weltweit werde wohl kaum erreicht werden, so Schumacher. "Da brauchen wir im vierten Quartal schon einen massiven Aufschwung, damit das noch hinhaut", erklärte der Infineon-Chef.

Mit der Konzernmutter habe es in letzter Zeit keine Gespräche um eine Verkleinerung von deren zurzeit noch 56-prozentigem Anteil an Infineon gegeben, so Schumacher weiter. Entsprechende Gerüchte waren immer wieder aufgetaucht.

Unabhängig davon kündigte Infineon einige Veränderungen im Konzern-Management an. Mit Wirkung zum 1. Mai hat Ulrich Hamann (44) die Leitung des Bereichs drahtlose Kommunikation übernommen. Gleichzeitig übernahm Hermann Eul (42) die Verantwortung für die Abteilung Security- und Smartcards; Günter Weinberger wurde neuer CTO (Chief Technology Officer) der Sparte drahtgebundene Kommunikation.