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Konzentration aufs Kerngeschäft

Infineon stößt Festplatten-Chips ab

10.03.2008
Der Halbleiter-Konzern Infineon hat sein Geschäft mit Festplatten-Chips abgestoßen.

Damit setzen die Münchener ihre Konzentration aufs Kerngeschäft mit Chips für Auto und Industrie sowie Kommunikation fort. Das US-Unternehmen LSI übernehme die Festplatten-Sparte, teilte Infineon am Montag in München mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Bis zum zweiten Quartal soll das Geschäft abgeschlossen sein.

Infineon produziert in der verkauften Sparte sogenannte Controller für Festplatten. Diese Chips steuern den Informationsfluss auf den Datenspeicher. Laut einem Sprecher beträgt der Weltmarkt-Anteil fünf Prozent. Umsatz- und Ergebniszahlen nannte er keine. "Das ist für uns ein eher exotisches Betätigungsfeld", begründete der Sprecher den Verkauf.

Infineon entwickelt für LSI

Im Rahmen des Geschäfts wechselt eine "einstellige Anzahl Mitarbeiter" zu LSI, wie der Sprecher ergänzte. Produktionsanlagen gehen keine an den neuen Besitzer. "Höchstens ein paar spezielle Geräte für die Entwicklung." Und auch diese wird teilweise weiterhin von Infineon betrieben im Rahmen einer Design-Service-Vereinbarung.

Mit LSI unterhält Infineon schon seit einiger Zeit Geschäftskontakte. Zuletzt hatte der DAX-Konzern die Mobilfunkaktivitäten der US-Amerikaner übernommen. Doch trotz dieser Verstärkung im Kerngeschäft ist es Infineon nicht gelungen, aus den roten Zahlen zu kommen. Vor allem die Speicherchip-Tochter Qimonda fuhr in den vergangenen Quartalen hohe Verluste ein. (dpa/tc)