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Infineon: Speichermarkt erholt sich langsam

09.04.2001
Die Siemens-Tochter Infineon sieht erste Zeichen der Besserung im Markt für Speicherchips. Das erklärte Firmenchef Ulrich Schumacher auf der Hauptversammlung in Stuttgart.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der Hauptversammlung in Stuttgart hielt sich der Halbleiterhersteller Infineon in Bezug auf die künftige Unternehmensentwicklung zwar bedeckt, Vorstandschef Ulrich Schumacher äußerte sich in punkto Speicherprodukte jedoch verhalten optimistisch: Es gebe erste Anzeichen dafür, dass die Nachfrage in diesem Bereich wieder anziehe. Die Siemens-Tochter geht von einer steigenden Nachfrage nach DRAM-Chips (Dynamic Random Access Memory) in der zweiten Jahreshälfte aus.

Die Mobilfunk-Sparte sieht der Infineon-Topmann kritischer. Das Wachstum im Markt für mobile Kommunikation habe sich zum Jahreswechsel abgeschwächt: "Prognosen für die weitere Marktentwicklung sind hier derzeit schwierig. Die Prognosen unserer Mobilfunkkunden gehen mehrheitlich nach wie vor von einem positiven Wachstum in der zweiten Jahreshälfte aus."

"Ausgesprochen positiv" entwickeln sich Schumacher zufolge hingegen die Sparten Automobil- und Industrieelektronik: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in diesen Bereichen unsere Margen gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern können." Die Äußerungen des Vorstandschefs kamen bei den Aktionären nicht gut an. Sie hatten konkretere Prognosen erwartet.

Unabhängig von der weiteren Marktentwicklung will Infineon seine Kosten in diesem Jahr um zehn Prozent senken. Die Investitionen sollen von 2,8 auf 2,3 Milliarden Euro reduziert werden.

Schumacher verkündete zudem eine Neuerung des Aktienoptionsplans. Künftig will Infineon die Ausübungshürde von 120 auf 105 Prozent senken. Damit liegt der Ausübungskurs nur noch fünf statt 20 Prozent über dem Börsenkurs der Optionen zum Zeitpunkt der Ausgabe. Mit diesen attraktiveren Konditionen für zeichnungsberechtigte Mitarbeiter hofft Infineon, bessere Karten bei der Werbung von Fachpersonal zu haben. Allein in den USA musste der Konzern im Bereich Kommunikation aufgrund der schlechteren Bedingungen eine Personalfluktuation von 50 Prozent hinnehmen.