Überraschung

Infineon hebt nach starkem Quartal Prognose an

29.01.2010
Der Chiphersteller Infineon hat nach einem unerwartet starken Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Quartal seine Prognose für das Geschäftsjahr (Ende September) nach oben geschraubt.

Ohne den Gewinn aus dem Verkauf seines Geschäfts für drahtgebundene Kommunikationschips (WLC) wäre der Konzern aber unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht, da er seine französische Fertigungsstätte Altis endgültig abgeschrieben hat, wie Infineon am Freitag in München mitteilte. "Trotz der unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahrs erhöhen wir unsere Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2010", sagte Vorstandschef Peter Bauer. Der Umsatz solle nun um mehr als 20 Prozent wachsen. Zuvor war das Unternehmen von einem Umsatzplus von zehn Prozent ausgegangen. In ersten Reaktionen lobten Börsianer am Morgen das Zahlenwerk. "Infineon toppt die Erwartungen, das ist fast zu schön um wahr zu sein", lautete der Kommentar eines Marktteilnehmers.

Für das laufende zweite Geschäftsquartal rechnen die Münchener mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorquartals oder etwas darunter. Im ersten Quartal hatte besonders das Geschäft mit Auto- und Industriechips vom Aufschwung profitiert. Alle vier Segmente - Auto-, Industrie-, Handy- und Sicherheitschips - konnten einen Gewinn erzielen.

In der Zeit zwischen Oktober und Dezember stieg der Umsatz von 855 Millionen Euro im Vorquartal auf 941 Millionen Euro und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Das für Infineon wichtige Segmentergebnis, in dem sich die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll, kletterte von 52 auf 88 Millionen Euro. Unterm dem Strich stand ein Gewinn von 66 Millionen Euro nach 14 Millionen im Quartal zuvor. Bei Halbleiter-Konzernen ist der Vergleich zum Vorquartal wegen der stark schwankenden Preise üblich.

Infineon hatte nach vielen verlustreichen Quartalen, einem harten Sparprogramm samt Spartenverkauf und einer geglückten Kapitalerhöhung im vorherigen Quartal die Wende geschafft und erstmals seit fast drei Jahren knapp den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Dabei half dem Konzern die Konjunkturerholung. In der Halbleiter-Branche spürt nicht nur Infineon den Aufwind. Auch Schwergewichte wie die US-Unternehmen Texas Instruments, Intel und Advanced Micro Devices (AMD) legten für das abgelaufene Quartal starke Zahlen vor. (dpa/ajf)