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Infineon gibt Umsatz- und Gewinnwarnung aus

13.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Halbleiterhersteller Infineon sieht im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2004/05 nach vorläufigen Zahlen Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern unter den Markterwartungen. Man erwarte Einnahmen von rund 1,82 Milliarden Euro und ein Ebit von etwa 211 Millionen Euro, teilte Infineon am gestern Abend ad-hoc mit. Die genannten Zahlen enthielten einmalige Lizenzeinnnahmen von etwa 118 Millionen Euro aus der Einigung mit dem Chiphersteller Promos über die Nutzung von DRAM-Technologie im November 2004.

Im November hatte Infineon nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen 2003/04 gemeldet, sich wieder für härtere Zeiten zu rüsten. Nach einem aus Analysten-Sicht enttäuschenden Schlussquartal 2003/04 hatte die Gesellschaft schon damals einen pessimistischen Ausblick auf den Jahresauftakt 2004/05 gegeben. Der neue Konzernchef Wolfgang Ziebart sagte, der Höhepunkt des derzeitigen Halbleiter-Zyklus sei überschritten.

Für den Bereich Drahtgebundene Kommunikation erwartet der Halbleiterhersteller einen Umsatz von rund 106 Millionen Euro und einen Verlust vor Steuern und Zinsen von etwa 29 Millionen Euro. Von der Kündigung des Vertrages mit Finisar und der daraus resultierenden Umstrukturierung des Geschäfts mit Glasfaserkomponenten erwartet das Unternehmen für das erste Quartal keine finanziellen Auswirkungen.

Der Verkauf des Glasfaser-Geschäfts an die US-Firma war vorgestern überraschend geplatzt. Für das Scheitern hatte Infineon das US-Unternehmen verantwortlich gemacht. Die dadurch erlittenen Schäden sollen in Deutschland in einem Schiedsverfahren geltend gemacht werden. (dpa/tc)