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Infineon erwägt DRAM-Börsengang

23.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - An der Frankfurter Börse ist ein Pressebericht über den möglichen Börsengang der Infineon-Speicherchipsparte am Donnerstag bereits vor Börsenstart gut angekommen. Die Infineon-Aktie wurde nach Berechnungen der Wertpapierhandelsbank Lang & Schwarz in einer Spanne zwischen 7,84 und 7,92 Euro und damit deutlich fester gehandelt. Am Mittwoch war das Papier mit plus 2,10 Prozent auf 7,77 Euro aus dem Handel gegangen.

"Ein solcher Börsengang würde zumindest kurzfristig positiv wirken", sagte ein Aktienhändler am Morgen in Frankfurt. Es stelle sich allerdings die Frage, wer diese Aktie kaufen solle. "Da wurden in den vergangenen Jahren schließlich hohe Verluste angehäuft", fügte der Händler an. Zugleich stehe bei einer Abspaltung des zentralen Infineon-Geschäftsbereichs der Platz im DAX zur Disposition, was sich ebenfalls nicht vorteilhaft für Infineon auswirken dürfte.

Die Speicherchip-Sparte ist nach Informationen eines anderen Händlers für 40 Prozent der Infineon-Umsätze verantwortlich, aber zugleich deutlich unprofitabel.

Laut einem Bericht des "Handelsblatts" plant Infineon einen Börsengang seiner Speicherchip-Sparte. Die Emission des Geschäftsfelds sei bereits im Herbst möglich, hieß es unter Berufung auf Branchenkreise. Offenbar hätten die Münchner mit den Vorbereitungen für die Abspaltung schon begonnen. Eine formale Entscheidung über die Emission sei dem Vernehmen nach nicht gefallen. Wie in den Kreisen verlaute, stehen die Planungen am Anfang. (dpa/tc)