Abwärtstrend

Infineon-Chef schließt Abbau weiterer Stellen nicht aus

06.02.2009
Auf die Infineon-Beschäftigten könnten in Kürze neue Hiobsbotschaften zukommen. Das Management erwägt, mehr als die 3.000 geplanten Stellen zu streichen.

Infineon-Chef Peter Bauer hat weitere Stellenstreichungen bei dem unter Druck stehenden Chiphersteller nicht ausgeschlossen. "Es ist leider so, dass wir es nicht ausschließen können, hier noch einmal nachzulegen", sagte Bauer am Freitag bei einer Telefonkonferenz. Der Konzern nutze momentan jede Möglichkeit, seine Kosten zu senken, ohne weitere Stellen zu streichen, beteuerte Bauer. "Wir versuchen definitiv, das zu vermeiden. Aber derzeit ist es halt sehr schwierig." Infineon baut derzeit 3.000 seiner weltweit 30.000 Arbeitsplätze ab.

Die heute vorgelegten Zahlen des ersten Quartals kamen an der Börse gut an. Infineon-Aktien gewannen bis 11.10 Uhr um 9,66 Prozent auf 0,795 Euro und ragten damit im DAX heraus. Der Leitindex legte gleichzeitig um 0,43 Prozent auf 4.529,72 Punkte zu. Einem Börsianer zufolge waren die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal "etwas besser als befürchtet" ausgefallen. Der Umsatz sank binnen drei Monaten um 28 Prozent auf 830 Millionen Euro, die von der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten hatten allerdings mit lediglich 801 Millionen Euro gerechnet. Der Ausblick für das zweite Quartal fiel dem Börsianer zufolge dagegen schwach aus. "Die Aktie dürfte damit zwar etwas steigen, längerfristig ist Infineon aber kein Investment."

Ein Analyst bestätigte diese Sicht. Auch er sah die Zahlen leicht über den Erwartungen, die Kommentare deuteten allerdings auf ein etwas schwächeres zweites Quartal hin. Als positiv hob er allerdings die verschärften Maßnahmen zur Kostensenkung hervor. Bernd Laux von Cheuvreux bewertete das erste Quartal als "nicht so schrecklich wie befürchtet". Der vom Unternehmen für das zweite Quartal anvisierte Umsatzrückgang um "etwa zehn Prozent" sowie die negative Marge auf das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) zwischen 15 und 19 Prozent lägen dagegen leicht unter seinen Prognosen. Er blieb beim Votum "Underperform" mit Ziel 0,50 Euro. (dpa/ajf)