Die Meldung vom Rücktritt Schumachers kam vergangene Woche völlig überraschend. In einer Pflichtmitteilung nannte der Halbleiterhersteller keine Gründe für diese Entscheidung. Wie jedoch aus Kreisen der im Infineon-Aufsichtsrat vertretenen IG Metall durchsickerte, hatte sich das Kontrollgremium zu einer Sondersitzung zusammengefunden, bei der es zu einer Generalabrechnung mit dem umstrittenen Führungsstil Schumachers gekommen sei.
Zwischen Schumacher und dessen Vorstandskollegen habe seit Monaten ein Machtkampf getobt, der nun in einer Revolte eskaliert sei, hieß es weiter. So hätten Chief Financial Officer Peter Fischl und der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Andreas von Zitzewitz den Aufsichtsrat hinter dem Rücken Schumachers darüber informiert, dass es keine Vertrauensbasis mehr gebe. Das Gremium legte dem Infineon-Chef daraufhin den Rücktritt nahe. (gh)