US-Regierung lockert das Handelsembargo gegen Japan, doch:

Industrie weiter von Sanktionen geplagt

27.11.1987

WASHINGTON (CWN) - Nach wie vor ist das Geschäft mit Japan für US-Hersteller nicht einfach: auch die Tatsache, daß die amerikanische Regierung jetzt einige der Handelssanktionen gelockert hat, kann daran wenig ändern: Lediglich Mikros und Motherboards, deren Mikroprozessoren höchstens über 1 Megabyte Speicherplatz verfügen, sind von den Schutzzöllen befreit.

Von den hundertprozentigen Zollabgaben bei Importen aus Japan sind immer noch 16-Bit-Laptops, High-Performance Desktop-Rechner sowie Motherboards betroffen. Unter die Bezeichnung "High-Performance" fallen alle Mikrocomputer, die mit den 80286- und 80386-Prozessoren von Intel sowie mit den 68000-, 68010- und 68020-Chips von Motorola ausgerüstet sind. Die Sanktionen gelten ferner für Rechner, in die V60- und V70-Mikroprozessoren von NEC, 16032- und 32032-Chips von National Semiconductor oder die Zilog-Prozessoren Z8000 und Z80000 eingebaut sind.

Probleme haben allerdings nicht nur die Japaner. Auch US-Hersteller leiden unter den Sanktionen, denn sie importieren eine Großzahl der japanischen Mutterplatinen. Nach einem Beschluß der amerikanischen Zollbehörde müssen diese nämlich als Komplett-Produkte angesehen werden und sind somit auch tarifpflichtig. Um diese Auflagen wieder rückgängig zu machen, haben US-Hersteller und die Computer and Business Equipment Manufacturers Association (CBEMA) jetzt eine großangelegte Kampagne ins Leben gerufen. Das Problem, so der CBEMA-President Oliver Smoot, müsse so schnell wie möglich gelöst werden, damit die amerikanische Computer-Industrie keinen langfristigen Schaden erleide.