"Industrie 4.0"

Industrie hinkt bei Internet-Nutzung hinterher

10.04.2013
Auf der Hannover Messe ist die Digitalisierung der Produktion ein Megatrend. Eine Studie ergab jedoch, dass es noch ein weiter Weg ist bis zur "Industrie 4.0".

Bei der Nutzung des Internets ist die Industrie in Deutschland noch nicht so weit wie die Dienstleistungsbranche. Dienstleister, für die das Netz eine wichtige Rolle spielt, erwirtschaften mit 53 Prozent mehr als die Hälfte des Umsatzes ihrer Branche, wie eine am Mittwoch auf der Hannover Messe vorgestellte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Fachverbands Bitkom (PDF-Link) ergab. Bei Industrieunternehmen sind es hingegen nur 44 Prozent des Branchenumsatzes.

"Die Industrie ist schwieriger zu digitalisieren", sagte Projektleiter René Arnold vom IW. Trotzdem werde die Informationstechnik künftig die Fabrikhallen erobern. Der Megatrend "Industrie 4.0" ist dieses Jahr das Motto der Hannover Messe und umschreibt die wachsende digitale Vernetzung der Fertigung. Die IT-Ausgaben der Industrie steigen in diesem Jahr laut Studie voraussichtlich um vier Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro.

Für die von Google gesponserte Studie wurden mehr als 2500 Unternehmen befragt. Für fast jedes zweite Unternehmen spielt demnach das Internet eine wichtige oder gar zentrale Rolle. Für rund ein Drittel ist das Netz von untergeordneter Bedeutung, 18 Prozent sind komplett offline. Branchenübergreifend beschäftigen digitalisierte Unternehmen mehr Akademiker und sind stärker im Exportgeschäft. Um die Digitalisierung voranzutreiben, forderten die Studienleiter den Ausbau schneller Internetanbindungen und eine stärkere Ausrichtung des Schulunterrichts auf die Informationstechnik. "Wir sollten IT-Kompetenzen konkret im Bildungssystem verankern", sagte Arnold. (dpa/tc)