IT & Business Excellence

Wenn die Fabrik schlau wird

Industrie 4.0 setzt sich erst ab 2025 durch

24.05.2013
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Das Industrie-4.0-Konzept verknüpft in der Fabrik die industrielle Fertigung mit IT-Systemen und Liefernetzwerken, die sich selbstständig steuern. Solche Smart Factories sollen sich laut VDE erst ab 2025 durchsetzen.
Drei Haupthindernisse bei der Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten sind ungeklärte IT-Sicherheit,fehlende Normen und Standards und der hohe Qualifizierungsbedarf von Personal.
Drei Haupthindernisse bei der Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten sind ungeklärte IT-Sicherheit,fehlende Normen und Standards und der hohe Qualifizierungsbedarf von Personal.
Foto: VDE

"Industrie 4.0" vernetzt Maschinen, Herstellungsprozesse und Lagersysteme mittels IT-Lösungen, sodass die einzelnen Bereiche Informationen selbstständig austauschen können. So die Vision. Doch in Sachen Smart Factory hinkt die Realität in Unternehmen aus der Fertigungsindustrie weit hinterher. "Industrie 4.0 wird kommen, allerdings nicht vor 2025", fasst der "Trendreport 2013" des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) das Kernergebnis einer Umfrage zu diesem Thema zusammen. So gehen 70 Prozent der Studienteilnehmer davon aus, dass Industrie-4.0-Konzepte "in einem volkswirtschaftlich bedeutenden Umfang" erst bis zum Jahr 2025 und später umgesetzt sein werden. Nur etwas mehr als ein Fünftel glaubt, dass dies vor 2020 der Fall sein wird.

Smart Factory scheitert an IT-Sicherheit

Die größte Barriere für den Aufbau einer sogenannten "Smart Factory" sehen zwei Drittel der Umfrageteilnehmer in bislang nicht geklärten Fragen zur IT-Sicherheit. Sie glauben, dass bei der Produktherstellung die Verknüpfung von Lägern, Anlagen oder Liefernetzwerken, die Daten online austauschen, bislang nicht bekannte Bedrohungsszenarien entstehen.

Weitere Hürden auf dem Weg zu Industrie 4.0 sehen jeweils 43 Prozent der Befragten in fehlenden Normen und Standards sowie in einem hohen Qualifizierungsbedarf des Personals. 35 Prozent halten überdies die bisher eingesetzte Informations- und Kommunikations-Infrastruktur für nicht leistungsfähig genug. 31 Prozent sind davon überzeugt, dass auch hohe Investitionskosten Firmen beim Aufbau schlauer Fabriken bremsen.