Von klein bis riesengroß

Indische Softwarehäuser mit deutschen Kunden stellen sich vor

14.03.1997

Software Moguls India Pvt. Ltd.

Das Brot- und Buttergeschäft für Software Moguls, Delhi, bilden Offshore-Dienstleistungen wie Portierung und Maintenance. Daneben verkauft die Firma auch Consulting, zum Beispiel nach Saudi-Arabien.

Die Firma wurde 1989 gegründet. Die Muttergesellschaft befindet sich in Minnetonka. In Deutschland ist das Softwarehaus durch International Information Transfer (Init) in Poing vertreten, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Kontakte zwischen deutschen Kunden und indischen Anbietern zu vermitteln.

Der Umsatz des Cost-Centers India von Software Moguls belief sich 1996 auf rund 5,3 Millionen Mark bei etwa 15 Prozent Gewinn. Für dieses Jahr erwartet Vice-President P.R. Apte ein 50prozentiges Umsatzwachstum.

Zu den deutschen Referenzkunden zählt die Ginfos GmbH, München. Die Inder paßten C++-Bibliotheken den Microsoft Foundation Classes an.

Die Investitionen des Unternehmens fließen laut Apte hauptsächlich in die eigene Produktentwicklung. "SM-arch" ist ein Client-Server-basiertes Netz-Management-Tool, mit dem sich Backups verwalten und Daten über verschiedene Netze wiederherstellen lassen. Stolz verweist der Vice-President auf Verkäufe nach Japan und in die USA.

Chemtrols Software Pvt. Ltd.

Das Softwarehaus in Delhi wurde 1993 gegründet und gehört mit Chemtrols Engineering und Chemtrols Valves der Chemtrols Gruppe an. 1996 setzte das Unternehmen rund 200000 Mark um bei 15 Mitarbeitern und zehn Prozent Gewinn. Rund 60 Prozent des Umsatzes verdient das Unternehmen im Software-Export und rund 40 Prozent mit Leistungen im Inland. Für seinen deutschen Referenzkunden, die Paul Hildebrandt GmbH, Brühl, hat Chemtrols bereits vier Projekte abgeschlossen, zum Beispiel ein Notfallsystem unter OS/2.

Infosys Technologies Ltd.

Für das Geschäftsjahr 1995/96, das am 31. März endete, berichtet das Aktienunternehmen einen Umsatz von rund 26, 6 Millionen Dollar und einen Nettogewinn von rund 7,18 Millionen Dollar. Rund 85 Prozent seiner Einnahmen stammen aus dem Software-Export, 19 Prozent verdient das Unternehmen mit dem Verkauf eigener Produkte. Infosys hat mehrere eigene Niederlassungen in den USA und in Indien. Darüber hinaus finden sich Geschäftsstellen in Großbritannien und den Niederlanden. Zu den Referenzkunden des Unternehmens zählt die schweizerische Firma Nestlé.

Zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses beschäftigte das Unternehmen 1172 Mitarbeiter, 871 davon waren als Software-Entwickler tätig und 81 als Trainees in diesem Bereich.

Siemens Information Systems Ltd.

SISL, mit Hauptsitz in Mumbai, rechnet im Geschäftsjahr 1996/97, das am 30. September endet, mit einem Umsatz von rund 45 Millionen Mark bei etwa 700 Mitarbeitern. Das jährliche Umsatzwachstum gibt General Manager Anil Laud mit 53 Prozent an. Der größte Anteilseigner ist die Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG.

Während im Geschäftsjahr 1996 noch 65 Prozent mit Exportleistungen verdient wurde, sollen im laufenden Jahr rund 57 Prozent im Inland und nur noch 43 Prozent mit Offshore-Projekten umgesetzt werden. Hier sieht Laud sich in Konkurrenz sowohl zu Siemens-Abteilungen als auch zu Anbietern aus den Billiglohnländern von Osteuropa. Sechs Geschäftsfelder deckt SISL ab: Business-Lösungen mit der SAP als Partner, grafische Produkte, IT-Services, Echtzeit-Systeme, Telecom- und Transportsoftware. 64-Kbit/s-Standleitungen ermöglichen ein eigenes Netz sowie gute Verbindungen zu Siemens in München.

SAP India

Die Niederlassung in Bangalore wurde im März des vergangenen Jahres eröffnet und soll noch in diesem Jahr 30 Leute beschäftigen. Die geplanten Investitionen für das neue Entwicklungszentrum der SAP belaufen sich auf zehn Millionen Mark für einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren. 1997 will Rokiah Ahamed, Director Corporate Sales & Marketing, rund elf Millionen Mark einnehmen. 1995 erzielte SAP rund sechs Prozent seines Umsatz in Asien; 1996 betrug der Anteil bereits zwölf Prozent. Im Jahr 2000 sollen laut Ahamed rund 25 Prozent der Einnahmen aus Asien stammen.

Transmatic & HIS

Zu den Kunden des Softwarehauses gehören hauptsächlich kleinere Softwarehäuser in der Schweiz, für die C++-Projekte abgewickelt wurden. Derzeit beschäftigt Claude Alain Fournier, Vice-President Operations zehn Mitarbeiter, die Transmatic in den kommenden drei Jahren allerdings auf 100 aufstocken möchte. Bei rund 6,5 Millionen Dollar Umsatz machte Fournier im Geschäftsjahr 1995/96 einen Gewinn von zehn Prozent. Ab kommenden Juni vefügt die Firma in Trivandrum über einen Partner in der Schweiz, die MCS AG, Reinach.

CASE Consult India Pvt Ltd.

Das 1995 gegründete indische Softwarehaus ist ein Joint-venture mit der Case Consult GmbH, Wiesbaden. Die 60köpfige Belegschaft erwirtschaftete 1996 rund zwei Millionen Mark. Über eine Standleitung ist das Haus mit den Wiesbadenern verbunden, für die es hauptsächlich Re-Engineering-Projekte abwickelt..

*Der IVL Pvt. Ltd. wird die Computerwoche einen eigenen Beitrag widmen.