Apple und Wistron

Indische iPhones für Europa

12.07.2019
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Indien scheint für Apple als Absatzmarkt weniger wichtig zu sein denn als Produktionsstandort. Es sind aber erst Anfänge gemacht.
Apple-CEO Tim Cook besprach bereits 2016 mit Indiens Premierminister Shri Narendra Modi die Möglichkeiten, Apple-Geräte in Indien zu produzieren und zu vertreiben.
Apple-CEO Tim Cook besprach bereits 2016 mit Indiens Premierminister Shri Narendra Modi die Möglichkeiten, Apple-Geräte in Indien zu produzieren und zu vertreiben.
Foto: IDG News Service

Apple lässt seit einiger Zeit iPhones in Indien produziert, um dort keine 30 Prozent Importsteuer zahlen zu müssen. Wie nun die Economic Times berichtet, exportiert Apple aber nun auch die dort in einer Wistron-Fabrik gefertigten Geräte nach Europa – Indien könnte für Apple bald als Produktionsstandort wichtiger werden denn als Absatzmarkt. Noch sind die Mengen bescheiden, doch ein Anfang ist gemacht. Neil Shah von Couterpoint Research berichtet, Apple würde weniger als 100.000 iPhone 6S und iPhone 7 im Monat vom Produktionsstandort Bengaluru nach Europa schicken lassen, das habe vor ein paar Monaten begonnen.

Andere Quellen sprechen davon, hierbei würde es sich um 70 bis 80 Prozent der Produktionskapazität handeln. Weder Wistron noch Apple reagierten bisher auf die Frage nach Bestätigung der Geschichte. Für Apple würde es aber sinnvoll sein, Indien als Produktionsstandort auszubauen, da der Ausgang des Handelskonflikts zwischen den USA und China ungewiss ist und Apple letztendlich Strafzölle für in China produzierte Hardware drohen könnten. (Macwelt.de)