Indien wird für IBM zum Milliardenmarkt

10.12.2007
Bis zum Jahr 2010 will IBM den Standort Indien zu einem globalen Entwicklungszentrum für Software und Dienstleistungen ausbauen.

Bereits in diesem Kalenderjahr werde IBM erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz in Indien erwirtschaften, erklärte Jesse Green, Vice President Financial Management, in New York. Im vergangenen Jahr lagen die Einnahmen noch bei rund 700 Millionen Dollar. In den ersten drei Quartalen des laufenden Finanzjahres habe IBM die Umsätze in Indien um 39 Prozent gesteigert.

Green erläuterte IBMs mittel- und langfristige Pläne auf dem Subkontinent. Demzufolge betrachtet der IT-Konzern Indien als strategischen Standort, der bis zum Jahr 2010 zum "globalen Hub" für die internationale Wertschöpfungskette ausgebaut werden solle. Im Zentrum der Bemühungen ständen die Softwareentwicklung und die Bereitstellung von Dienstleistungen (siehe auch: Konzerne unterschätzen Angreifer aus Schwellenländern).

IBM kooperiere schon heute mit einer ganzen Reihe bedeutender indischer Unternehmen, so Green. Dazu zählen beispielsweise der Telco-Konzern Bharti Enterprises, der Flughafenbetreiber Delhi International Airport und der Finanzdatenanbieter Apollo. Wachsen will IBM vor allem mit Services und kompletten Lösungen, die sowohl lokalen Kunden als auch Niederlassungen international agierender Unternehmen offeriert werden. Ein wichtiges Standbein im indischen Markt ist IBM Daksh. Die Gesellschaft hat sich auf Business Process Outsourcing spezialisiert. Einen Wettbewerbsvorteil sieht Green unter anderem in IBMs Fähigkeit, Hardware- und Software aus einer Hand zu liefern.

2006 steigerte IBM den Umsatz in Indien gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent. Laut Green lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Zeitraum von 2002 bis 2006 bei rund 49 Prozent. Dazu beigetragen hätten insbesondere die Telekommunikations- und die Finanzbranche, aber auch kleine und mittlere Unternehmen. (wh)