Indien - ein Kapitalismusmärchen

17.05.2006
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Supermoderne Stadtteile

In ihren Glaspalästen in Hyderabads supermodernem Stadtteil, sinnigerweise Cyberabad genannt, brauchen hoch technisierte ITK-Firmen wie etwa die Offshoring-Dientleister Satyam, Wipro, Tata Consulting Systems (TCS) und Infosys ihr Licht mit Sicherheit nicht mehr unter den Scheffel zu stellen.

Auch so kann die Infrastruktur in Indien aussehen - aber es gibt daneben längst das hochmoderne Gesicht des Subkontinents.
Auch so kann die Infrastruktur in Indien aussehen - aber es gibt daneben längst das hochmoderne Gesicht des Subkontinents.
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Nicht nur explodieren die Umsätze dieser Serviceanbieter in für deutsche Verhältnisse geradezu exorbitanter Weise. TCS, Infosys und Wipro legen Wachstumsraten zwischen 31 und 69 Prozent hin - da werden ITK-Anbietern hierzulande die Knie weich. Der Nettogewinn macht teils noch größere Sprünge. TCS legte beim Profit gleich um 76 Prozent zu, Infosys und Wipro beschieden sich mit vergleichsweise niedrigeren 19 und 56 Prozent Zuwachs. Satyam, viertgrößter IT-Dienstleister Indiens, überwand im Finanzjahr 2005/ 06 mit einem Umsatzsprung von 38 Prozent erstmals die Eine-Milliarde-Dollar-Latte. Der Nettogewinn steigerte sich um 37 Prozent auf 62,3 Millionen Dollar.

Hoffnungsloses Rennen

Vergleicht man die Durchschnittsgehälter in Indien mit denen in westlichen Industrienationen, wird klar, dass im Dienstleistungsbereich der ITK-Branche ein Rennen begonnen hat, das weder die USA, noch ein europäischer Staat gewinnen können.