In München glühen die Drähte

27.06.2006
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Für die Fußball-WM 2006 sind rund 15.000 Journalisten aus aller Welt akkreditiert. Im Münchner Medienzentrum laufen die Kommunikationsstränge zusammen.

Sonntag, 18. Juni: Das Münchner Medienzentrum ist zum Bersten gefüllt, alle Arbeitsplätze sind belegt. Weltmeister Brasilien spielt gegen Australien. Auf der Pressetribüne hat längst hektische Betriebsamkeit eingesetzt.

Hier lesen Sie …

  • wie im Internationalen Medienzentrum in München dafür gesorgt wird, dass Zuschauer in aller Welt mitfeiern können;

  • alles über die technische Infrastruktur, damit 15000 Journalisten aus aller Welt berichten können;

  • wie das International Broadcasting Center arbeitet und warum es aussieht wie eine überdimensionale Sauna.

Wer Glück hatte, sitzt an einem Platz mit TV-Gerät und Arbeitspult für sein Notebook. Er kann schon während des Spiels an seinem Artikel schreiben und diesen kurz nach dem Abpfiff via Internet an seine Redaktion senden oder direkt online stellen.

Für das Vernetzen und Ausrüsten der Medienarbeitsplätze auf den Tribünen und den Medienzentren der zwölf Stadien ist der FIFA-Partner T-Systems zuständig. Das Unternehmen hat in allen Medienbereichen schnelle 2 Mbit-Internet-Anschlüsse in doppelter Ausführung sowie rund 30 000 ISDN-Telefonanschlüsse installiert. In den Pressezentren gibt es zusätzlich WLAN-Funknetze. Die Kabel für die Internet-Anschlüsse - sie sind übrigens in Magenta gehalten - laufen in Server-Schränken zusammen.

Nichts geht ohne Backup

Im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern beispielsweise steht dieser Schrank am Rand der letzten Reihe der Pressetribüne. Während des Spiels Australien gegen Japan waren in Kaiserslautern vier Techniker auf der Tribüne im Einsatz, um das System am Laufen zu halten. "Um sämtliche Übertragungswege ausfallsicher zu machen, sind die Internet-Anbindungen auf der Pressetribüne, am Spielfeldrand, in den Medienzentren sowie sämtliche Netzanschlüsse doppelt ausgelegt", erklärt Ralph Dietz, Leiter IT & Telekommunikation beim lokalen WM-Organisationskomitee. "Sollte ein Anschluss einmal ausfallen, übernimmt der zweite sofort dessen Arbeit."