Push-Pionier geht an eine Investment-Firma

In Idealab fand Pointcast doch noch einen Käufer

21.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Fast ein Jahr war der Push-Pionier Pointcast auf der Suche nach einem Käufer. Nun wurde der einstige Shooting-Star der Internet-Branche mit der amerikanischen Investment-Firma Idealab handelseinig.

Eine der vielen von Idealab ins Leben gerufenen Startup-Companies, Launchpad Technology Inc., will die Pointcast-Technik in ihre E-Wallet-Software integrieren. Anwender der E-Wallet, einer Art elektronischen Geldbörse, können auf dafür eingerichteten Web-Shops sicher per Kreditkarte bezahlen. Internet-Geschäfte wie Amazon.com, Barnesandnoble. com, Dell und Cdnow akzeptieren die E-Wallet bereits.

Mit dem von Pointcast entwickelten Push-Verfahren sollen Online-Geschäfte den E-Wallet-Inhabern Informationen über neue Produkte und Dienstleistungen zustellen können. Darüber hinaus werden auch andere von Idealab gestartete Firmen von der eingekauften Technik profitieren, heißt es in einer Mitteilung von Launchpad.

Bisher bestritt Pointcast seinen Umsatz in erster Linie mit Werbung, die dem Benutzer neben Informationen aus dem Nachrichtensektor auf den Bildschirm gesendet wurde (Push). Trotz der Übernahme und der angekündigten Neuausrichtung der Push-Technik will der neue Eigentümer das bestehende "Pointcast Network", einschließlich der speziell an Großbritannien und Deutschland angepaßten Versionen, wie bisher fortführen.

Über den Kaufpreis kursieren nur Gerüchte. Er soll zwischen sieben und zehn Milionen Dollar liegen. 1996 hatte Medienmogul Rupert Murdoch noch 400 Millionen Dollar für Pointcast geboten, was damals eine enorme Summe für eine Internet-Firma war.