Aktuelle Marktdaten der Unternehmens- und Personalberatung Apentia zeigen, dass 60 Prozent der SAP-Experten eine feste Anstellung haben und 40 Prozent als Freiberufler tätig sind. Michael Allimadi, Geschäftsführer der Beratung in Deutschland, weiß, dass Arbeitgeber am liebsten Experten mit ein paar Jahren Berufserfahrung engagieren. Allimadi kennt Freelancer, die in den vergangenen Jahren immer wieder nur in den Genuss kurzer Projekte von wenigen Wochen kamen und die nun auch eine feste Anstellung in Erwägung ziehen würden. Es gebe aber auch solche Selbständige, die seit Jahren beim gleichen Unternehmen aktiv und ganz zufrieden mit ihrem beruflichen Dasein sind.
Verstärkten Bedarf an SAP-Experten melden die Automobilbauer und deren Zulieferer, die Finanzdienstleister, der Handel und die IT-beratungshäuser. Allimadi erinnert an den Vorteil, in einem Beratungshaus zu arbeiten: "Dadurch hat der Consultant die Chance, gleich mehrere Industriezweige kennen zu lernen, je nachdem, wo das Projekt gerade läuft, was dann ein Pluspunkt für die weitere Karriereentwicklung sein kann."
Studium ist Pflicht
Groß ist die Gehaltsspanne für SAP-Mitarbeiter. Sie beginnt bereits bei 30.000 Euro Jahresgehalt für Einsteiger und reicht bis zu sechsstelligen Einkommen für Seniorberater oder Projektleiter mit mindestens sieben Jahren Berufserfahrung. Allimadi beobachtet, dass es für Mitarbeiter ohne Hochschulabschluss immer schwieriger wird, den Einstieg in dieses Geschäft zu finden. Bevorzugt werden Kandidaten mit einem Abschluss in Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen.
Der Apentia-Auswertungen zeigen, dass die meisten SAP-Profis im Rhein-Main-Neckar- Raum (Frankfurt, Heidelberg, Stuttgart) und im Rheinland (Köln, Düsseldorf) beschäftigt sind. Weitere gute Standort sind München und Hamburg inklusive seines großen Einzugsgebietes. Interessant ist eine andere Sichtweise auf die regionale Verteilung, und zwar auf den Wohnort der SAP-Experten. Hier belegt München eindeutig den ersten Platz. Für Allimadi ist dies Beleg für die Mobilität der Computerfachleute, vielleicht aber auch für die Bereitschaft, für Lebensqualität einige Opfer zu bringen. (hk)