US-Behörden machen Probleme, aber

In Europa profitiert PC-Maker Zenith von Bull

05.04.1991

MÜNCHEN (vwd) - Einen Umsatzsprung um rund 60 Prozent erwartet die Zenith Data Systems GmbH (ZDS), Dreieich-Sprendlingen, für das Geschäftsjahr 1991. Im europäischen PC-Geschäft will ZDS-Geschäftsführer und Vizepräsident für Zentraleuropa, Udo Mäder, einen Anstieg um 30 Prozent erzielen.

Die Übernahme durch die französische Gruppe Bull, so Mäder, habe Zenith Data Systems in Europa einen erheblichen Sprung nach vorn gebracht. Der Umsatz des europäischen Geschäftes sei 1990 fast um das Doppelte auf rund 500 Millionen Dollar gestiegen. Etwa 100 Millionen Mark habe man in Deutschland eingenommen. Seit der Übernahme durch Bull Ende 1989 hat Zenith Data Systems weltweit die Alleinverantwortung für die PC-Aktivitäten des französischen Computerherstellers.

In den USA allerdings bescherte der neue Eigentümer Probleme. Im bislang dominierenden Geschäft mit den amerikanischen Behörden erlitt Zenith wegen der europäischen Muttergesellschaft einen herben Einbruch. Wurden im Vorjahr noch 500 bis 600 Millionen Dollar Umsatz in diesem Geschäftsfeld erzielt, so kam man 1990 nur noch auf 120 Millionen Dollar. Dadurch ging der Umsatz weltweit auf 1,2 (Vorjahr: 1,4) Milliarden Dollar zurück, der mit 3500 Mitarbeitern - davon 500 in Europa - erwirtschaftet wurde.

Auch in Deutschland entfällt laut Mäder ein erheblicher Umsatzteil (1990: rund 30 Prozent) auf den Behördenbereich. Wachstumschancen erwartet der ZDS-Geschäftsführer vor allem durch Branchenanwendungen. Außerdem wolle man den Trend zu PC-Netzen ausnutzen, der jetzt auch hierzulande stärker zum Tragen komme.