PWC sieht Comeback der Management Buy-Outs

In die IT-Branche fließt Geld - nur anders

23.07.2004
MÜNCHEN (CW) - Die IT-Branche ist trotz anhaltender Konjunkturkrise und vieler gescheiterter Internet-Geschäftsmodelle für Investoren nach wie vor interessant. Allerdings haben sich die Spielregeln bei der Finanzierung von IT-Firmen zum Teil geändert.

Nach jüngsten Untersuchungen von Pricewaterhouse-Coopers (PWC) gibt es trotz dem viel zitierten Platzen der Internet-Blase keinen Grund zum Katzenjammer. Mit einem Investitionsvolumen von 29 Milliarden Euro war 2003 das zweitbeste Jahr für Eigenbeteiligungen (Private Equity) in Europa - nur im Jahr 2000 wurden mit 35 Milliarden Euro noch mehr investiert. Die Technologie-Branche insgesamt profitierte auch wieder stark davon. So flossen im vergangenen Jahr 5,4 Milliarden Euro in Unternehmen aus den Bereichen Kommunikation, Internet, Soft- und Hardware, Halbleiter und andere Elektronik, medizinische Instrumente sowie Biotechnologie - dies entspricht einer Steigerung um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

VCs lassen Vorsicht walten

Allerdings sehen die PWC-Berater einen deutlichen Wandel in der Finanzierungsstruktur. Nahezu 40 Prozent des gesamten Investitionsvolumens in Technologiefirmen seien im vergangenen Jahr klassischen Management Buy-Outs zuzurechnen, wo die bisherige Geschäftsführung zusammen mit einem Finanzinvestor mehrheitlich die Anteile an einer Gesellschaft übernehme. Im Jahr 2002 betrug dieser Anteil lediglich 29 Prozent. Der Anteil von Risikokapital-Finanzierungen (Venture Capitel) ging dagegen von 68 Prozent im Jahr 2002 auf 57 Prozent im vergangenen Jahr zurück. Dies unterstreiche die "äußerste Vorsicht", welche Risikokapitalgeber bei ihren Engagements - insbesondere bei Startups - walten ließen, heißt es in der PWC-Studie "Money for Growth" - The European Technology Investment Report 2004" weiter. Dafür spreche auch, dass weniger Geld in Unternehmen fließe, die sich in der Frühphase befinden. (gh)