NEW YORK (je) "Wegen der gegenwärtig herrschenden weltpolitischen Lage" - so die offizielle Begründung - hat das Institute of Elektrical and Electronic Engineers (IEEE) sein technisches Austauschabkommen mit der sowjetischen Popow-Gesellschaft aufgekündigt. Die Popow-Gesellschaft ist im Ostblock führend auf dem Gebiet der elektronischen Ingenieurwissenschaften.
Erstes Ergebnis der IEEE-Maßnahme ist die Streichung eines gemeinschaftlich mit der Popow-Gesellschaft geplanten Programms, das anläßlich der IEEE-Konferenz "Electro 80" von 13. bis 15. Mai in Boston ablaufen sollte. Ebensowenig wird die zehn Mann starke IEEE-Delegation, wie ursprünglich geplant, an der Tagung der Popow-Gesellschaft vom 27. bis 29. Mai in Moskau teilnehmen.
Entgegen verschiedentlich zu hörender Kritik wegen einer angeblich bewußt an Präsident Carters Embargo-Politik orientierten Stoßrichtung dieser Aktion unterstrich ein IEEE-Sprecher, die Organisation sei multinational: IEEE habe weltweit 200 000 Mitglieder, davon seien 170 000 Amerikaner. Der Abbruch der Beziehungen bedeutet keinerlei Zugangsbeschränkung für einen einzelnen IEEE-Ingenieur zu Veranstaltungen der Organisation.