Business Intelligence

In den BI-Landschaften ist Aufräumen angesagt

22.08.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Viele Unternehmen haben einen Wildwuchs an Business-Intelligence-Tools gezüchtet. Etwa ein Fünftel der Verantwortlichen sieht hier akuten Konsolidierungsbedarf. Häufig fehlt es an einer Strategie.
Nur 44 Prozent der Unternehmen haben eine BI-Strategie oder arbeiten daran.
Nur 44 Prozent der Unternehmen haben eine BI-Strategie oder arbeiten daran.
Foto: RAAD/Hoppenstedt

Anwendungen im Bereich Business Intelligence (BI) haben für deutsche Unternehmen hohe Relevanz. Aber bei der strategischen Entwicklung des Themas stehen viele Unternehmen noch ganz am Anfang. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten von RAAD Research in ihrer Studie "Business Intelligence - Entwicklung und Potenziale in Deutschland 2012". Für die Untersuchung, die RAAD in Kooperation mit SAP und PCS Beratungscontor vorgenommen hat, wurden rund 300 Verantwortliche von großen deutschen Unternehmen Ende vergangenen Jahres telefonisch zu ihren BI-Initiativen befragt.

Kein sinnvoller Plan

In den Fachbereichen wächst der Tool-Dschungel.
In den Fachbereichen wächst der Tool-Dschungel.
Foto: Picture-Factory, Fotolia.de

Fast zwei Drittel der Befragten messen den BI-Herausforderungen eine hohe oder sogar sehr hohe Bedeutung für die Aktivitäten des Unternehmens bei - mit häufig sogar steigender Tendenz. Allerdings folgen die unterschiedlichen BI-Initiativen beileibe nicht immer einem sinnvollen Plan. Nur 16 Prozent der Studienteilnehmer reklamieren für ihr Unternehmen behaupten, dass es eine BI-Strategie aufgestellt habe; 28 Prozent sehen sich zumindest auf einem guten Weg. Das heißt, weit mehr als die Hälfte der Befragten ist sich in diesem Punkt keineswegs sicher.

Ohne eine dedizierte Business-Intelligence-Stragie laufen viele BI-Initativen an den Unternehmensbereichen vorbei. Die Folge: In vielen Betrieben sind heterogene Landschaften aus unterschiedlichen Reporting-Tools und nicht integrierten Datenquellen entstanden, die hohen Aufwand für Pflege und Wartung nach sich ziehen.

User wollen einfache Front-end-Tools

Treiber des Wildwuchses sind laut RAAD häufig die Fachbereiche. Sie würden immer häufiger von Report-Empfängern zu -Nachfragern. Mehr denn je verlangten sie nach einfachen und flexiblen Reporting-Werkzeugen. Wenn ihnen die IT diesen Wunsch nicht erfülle, tendierten sie dazu, eigene Lösungen zu entwickeln, häufig immer noch auf der Basis von Excel, oder aber Ready-to-use-Werkzeuge ohne Wissen und Zustimmung der IT einzusetzen. RAAD empfiehlt den IT-Verantwortlichen deshalb, die Kommunikation mit den Fachbereichen zu suchen und für flexible Lösungen zu sorgen. Das verringere nicht nur den User-Unmut, sondern auch den Pflegeaufwand. (qua)