Gartner-Tipps für Social Media

In 12 Schritten zum Social-Media-Erfolg

28.04.2012
Von Kolja Kröger

12 Tipps für den CIO

Die Kunst aber ist es, a) diese Kultur der Kommunikation zu fördern und b) die in ihr entstehenden Informationen herauszufiltern und in bestehende Business-Intelligence-Systeme zu integrieren. Zwölf Schritte gilt es laut Gartner für den CIO zu befolgen.

  • Aufmerksam schärfen. IT und Business müssen sich bewusst werden, dass in den Informationen aus Sozialen Netzwerken ein Wert für das Business steckt. Das Sammeln und Interpretieren dieser Erkenntnisse - Social Analytics - muss darauf ausgerichtet sein, nach ihnen zu handeln.

  • Know-How besorgen. Das Unternehmen muss wissen, wie es die Informationen filtern und auswerten kann. Ein Weg könnte sein, Studenten für ihre Abschlussarbeit zu einem Social-Media-Thema einzustellen. Das müssen keine Informatiker sein - auch Sozialwissenschaftler können viel dazu beisteuern.

  • Know-How ausbilden. Ist das Wissen einmal da, sollte der CIO Entwicklungs-Pläne für wichtige Rollen in der Social-Media-Strategie gestalten.

  • Verständnis wecken. Der CIO muss dem Business vermitteln, wie wichtig und hilfreich es ist, Menschen aus verschiedenen Abteilungen zu vernetzen und sie an Probleme zu setzen.

  • Vorleben. Der CIO muss selbst in Sozialen Netzwerken aktiv sein - und dies auch kommunizieren. Nur wer diese Tools nutzt, kann sie auch glaubwürdig vertreten. Einmal die Woche sollte der IT-Chef mit den Kollegen, die am aktivsten sind in Sachen Social Media, Gedanken austauschen.

  • Loslegen. Der CIO sollte sowohl Gruppen mit Leuten aus dem ganzen Unternehmen zusammenbringen als auch bestehende Gruppen an die Möglichkeiten heranführen, die in Social Media stecken.

  • Motivieren. Mit Anreizen, und sei es öffentlicher Anerkennung, kann der CIO die Kollegen aus IT und den Fachabteilungen dazu bringen, selbst Social Media Projekte auf die Beine zu stellen.

  • Ziele stecken. Social Media soll Business Value generieren, und deswegen auf Kern-Bereiche des Business zielen: Time to Market, Kundenbindung oder die Produktivität der Mitarbeiter.

  • Die IT-Governance überdenken. Das Ziel muss das effektive und flexible Management von Informationen sein, nicht Kontrolle der Technologie. Das Auge der Security aber muss sich auf die neuen Technologien einstellen.

  • Social Media in die Architektur einbinden. Dazu gehört, Tools und Prozesse zu gestalten, mit denen sich die Informationen zielführend verarbeiten lässt. Das Ziel ist, dass die Business-Entscheider nur die richtige Frage stellen müssen, um schnell Informationen für nachhaltige Entscheidungen zu bekommen.

  • Eine Strategie festlegen. Sie sollte enthalten, wer die Adressaten und Teilnehmer der kollaborativen Kommunikation sind, wie weit das Engagement gehen soll - und wohin es das Unternehmen führen soll.

  • Zurückziehen. Die IT sollte sich alsbald von der Kontrolle über die Social-Media-Ressourcen verabschieden und sich darauf konzentrieren, Verbindungen zwischen den Menschen herzustellen.

"The Social Organization" von Marc P. McDonald und Anthony R. Bradley ist bei Harvard Business Review Press erschienen (28,90 Euro).
"The Social Organization" von Marc P. McDonald und Anthony R. Bradley ist bei Harvard Business Review Press erschienen (28,90 Euro).
Foto: Harvard Business Review Press

Offen bleibt dabei, für wie sicher die Gartner-Analysten die neue Technologie halten. Vice President Mark P. McDonald betont aber, dass Social Media per se nicht unsicherer sei als jede andere Collaboration-Technologie für die Kommunikation. Es geht auch hier darum, was die Menschen damit anstellen. "Das muss durch die gleichen professionellen Standards reguliert werden wie das, was Mitarbeiter in der Kneipe erzählen."

Gefahrenfaktor Mensch

Die Mitarbeiter müssen verstehen, in welcher Rolle sie sich gerade befinden. "Leute bekommen dann Probleme, wenn sie Privates und Berufliches vermischen." Sein Tipp: "Wenn ich online als Angestellter meiner Firma identifiziert werden kann, sollte ich mich als solcher auch professionell verhalten."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)