Gastkommentar

Impulse braucht der Markt

11.07.1997

Die Privatisierung des Telekommunikationsmarktes ist in vollem Gange. Noch ein knappes halbes Jahr, dann wird am 1. Januar 1998 auch das Sprachmonopol bei den Leitungssystemen fallen.

Damit sind wir auf dem Sprung zu mehr Marktvielfalt bei Telekommunikationsdiensten und -anwendungen. Das betrifft einerseits in Unternehmen und sonstigen Berufszusammenhängen zu nutzende Angebote wie Teleworking und Telekooperationen; mit Pay-TV, Video on demand, Home-Banking und dem bunten Internet werden sich aber auch Anwendungen durchsetzen, die sich an den wachsenden Markt der Privatanwender richten. Der TV-PC zeugt bereits von der neuen Art, aus dem Wohnzimmer heraus umfassend zu kommunizieren.

Jetzt sind, neben der Deutschen Telekom, andere Carrier gefordert, diese denkbare Freizügigkeit auf der berühmt-berüchtigten letzten Meile auch tatsächlich zu schaffen. Der Kunde sollte die Wahl zwischen möglichst vielen sich am Servicegedanken orientierenden Anbietern haben. Die Möglichkeiten der Telekommunikation dürfen nicht länger durch das bisher hinderliche Leitungsmonopol eingegrenzt werden. Das kann der Kunde erwarten.

Nutznießer wären Geschäfts- und Privatkunden gleichermaßen, würden unter dem Druck der Konkurrenz doch endlich auch die Übertragungsgebühren angemessenere Dimensionen annehmen. Das sind Impulse, die der Markt unbedingt braucht. Wie es geht, wird eindringlich in den USA demonstriert.

An den Anbindungstechniken fehlt es nicht. Sie stehen bereits zur Verfügung: Sei es Kupfer oder Richtfunk, sei es per Integration unterschiedlicher Übertragungstechniken wie Modem, ISDN, Frame Relay und ATM.