Es werden zu viele Marketingfehler gemacht

Impuls-Vereinigung schlüpft beim BVB unter

27.10.1989

MÜNCHEN (CW) - Der Bundesverband Büro- und Informationssysteme (BVB) spannt den Schirm auf über Impuls, der 1987 gegründeten Vereinigung kleiner und mittlerer DV-Unternehmer. Zielsetzung des Zusammenschlusses ist es laut BVB-Vorstand, mit einer Synthese der Marketingaktivitäten den Mitgliedern im künftigen europäischen Wettbewerb Rückendeckung zu geben.

Der BVB umfaßt bisher 140 Mitglieder Impuls gehören 80 Firmen an. Im Mai 1989 waren 40 Elektronikanbieter Impuls begetreten, die im Verband I.G.EL zusammengeschlossen sind. Einige von diesen fürchten offenbar, mit dem Eintritt in einen von Großunternehmen dominierten Verband den Teufel zu heiraten: Nach den Worten des ehemaligen Impuls-Vorsitzenden Harald Kremser werden einige entgegen den Impuls-Empfehlungen womöglich nicht mit zum BVB herüberziehen.

Die neue Verbandskonstellation, so BVB-Vorstand Wolfgang Rucker, entspreche der Brachenentwicklung und sei ein Spiegelbild des Marktes mit seinem Trend zum Zusammengehen von Hard- und Software Anbietern. Für den BVB beschleunige sich der eigene Strukturwandel durch die Aufnahme innovativer Unternehmen. Auf die Frage, ob der Zusammenschluß nicht dem Trend zu Komplettlösungen zu widerlaufe, sagte Rucker: "Alles aus, einer Hand ist absoluter Unsinn!" Vielmehr sehe er im Zuge der Durchsetzung offener Standards die Notwendigkeit, daß Anbiter von Hard- und Software immer mehr zusammenarbeiteten.

BVB-Vorstand Helmut Häussler, Inhaber der Stuttgarter Häussler AG, beharrte darauf daß der Zusammenschluß gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Software-Marktes nötig geworden sei: Nach seiner Meinung erfordern die gegenwärtigen und zu erwartenden Wachstumsraten des Gesamtmarktes Aktivitäten, die auch kleinen Anbietern Partizipation garantieren.

Nach den vom BVB veröffentlichten Zahlen ist der Produktionswert der Büro-, Informations und Kommunikationsbranche unter dem Druck zunehmender Importe um 3,3 Prozent auf 15,2 Milliarden Mark per 30. Juni 1989 gesunken. Die Ausfuhren allerdings sind hiernach um 18,4 Prozent gestiegen (Importe: Plus 28,1 Prozent). +