Der Gewinnrückgang verlangsamt sich, aber:

Immer noch Tauwetter bei IBMs Rendite

24.07.1987

ARMONK (CW) - Im vorigen Jahr machte Big Blue Schlagzeilen mit einem Umsatz, den sie aufgrund des Dollarverfalls wenigstens noch halten konnte, und mit sinkenden Gewinnen. Diese Entwicklung setzte sich auch - aller Ankündigungen wie PS/2, SAA und 4381/21 zum - Trotz etwas verlangsamt im kürzlich beendeten 2. Quartal 1987 fort.

In dem Vierteljahr zum 30. Juni kletterte der Umsatz des Mainframe-Reisen gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,3 Prozent auf 12,8 (12,3) Milliarden Dollar, während der Nettogewinn um "nur noch" neun Prozent auf 1,2 (1,3) Milliarden sank. Dabei kamen - wie 1986 - die im Vergleich zur US-Muttergesellschaft ohnehin meist Geschäftsergebnisse der Töchter in Japan und Europa der Optik des Quartalsberichts zugute.

Die Abwertung der US-Währung ließ die Einkünfte aus Übersee überproportional wachsen: Für eine Milliarde Mark zum Beispiel, vor einem Jahr mit etwa 450 Millionen Dollar bewertet, wurden im zurückliegenden Abrechnungszeitraum auf dem Finanzmarkt 550 Millionen Dollar gutgeschrieben. Das entspricht einem Zuwachs von 22 Prozent. Allein die deutsche Tochter hätte den Amerikanern nach dieser Rechnung, vorsichtig geschätzt, ohne realen Zuwachs bereits über 350 Millionen Dollar mehr Umsatz eingebracht.

Auf das erste halbe Jahr 1987 gerechnet, erreichte die IBM Corporation ein Einnahmeplus von 4,8 Prozent (auf 23,5 Milliarden Dollar); die Nettorendite lag infolge des miserablen ersten Quartals um 15,5 Prozent unter Vorjahreswert und betrug 1,96 Milliarden Dollar.