Studie

Immer mehr Spam-Attacken auf Social Networks

10.06.2008
Auch soziale Online-Netze plagt mittlerweile das Spam-Problem: Laut einer Untersuchung von Cloudmark erhielten im vergangenen Jahr 87 Prozent der in den USA befragten Social Networker unerwünschten Werbemüll. Zwei Drittel würden im Extremfall einen Netzwechsel in Betracht ziehen.

In den vergangenen zwei Jahren verzeichneten soziale Online-Netze einen enormen Mitgliederzuwachs: Laut IVW fanden sich im April drei deutsche soziale Netze unter den fünf hierzulande am häufigsten abgerufenen Websites. Die Social-Networking-Plattform Facebook verfügt laut Forrester Research mittlerweile über weltweit 60 Millionen aktive Benutzer, deren Zahl sich alle sechs Monate verdoppelt, während MySpace derzeit monatlich 110 Millionen aktive User hat. Im Bemühen, ihre Nutzergemeinde weiter auszubauen, bieten Online-Communities ihren Mitgliedern unterschiedliche Kommunikationskanäle wie E-Mail, SMS und Chats sowie Blogs und Message-Broadcasting an. Gerade die Erfolgsfaktoren der Social Networks aber - die Vielfalt der Kommunikationsmöglichkeiten, die Offenheit der Netze und das große Publikum - rufen offenbar immer häufiger auch Spammer und Hacker auf den Plan.

Dafür spricht zumindest eine Untersuchung, die das Marktforschungsinstitut Harris Interactive im Auftrag des auf Messaging-Security spezialisierten Lösungsanbieters Cloudmark im Mai unter 2033 US-amerikanischen Erwachsenen (darunter 972 Nutzer von Websites sozialer Netze) vorgenommen hat. Demnach gaben 83 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten Spam in Form von Einladungen von Freunden, Nachrichten oder Postings erhalten zu haben. Ähnlich wie bei Attacken via E-Mail wurden dabei unaufgefordert Produktinformationen verschickt, oder es wurde versucht, die Empfänger auf eine mit Schadcode versehene Phishing-Site umzuleiten.

Für mehr als drei Viertel der Teilnehmer (80 Prozent) sind Spam-, Phishing- und Malware-Angriffe auf ihre Nutzerkonten bereits ein Thema, mit dem sie sich beschäftigen. 37 Prozent stellten eine Zunahme des E-Mülls in den vergangenen sechs Monaten fest, rund 17 Prozent stuften den Anstieg als erheblich ein. Bei einer weiteren Verschärfung des Problems würden immerhin zwei Drittel der Umfrageteilnehmer in Erwägung ziehen, zu einem anderen sozialen Netz wechseln, so die Studie. (kf)