Citrix Enterprise Mobile Report

Immer mehr Firmen verbannen Apps

26.03.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Zusammen mit den mobilen Endgeräten ziehen immer mehr Apps aus dem Consumer-Umfeld wie Facebook oder Dropbox in die Unternehmen. Als Konsequenz geht inzwischen ein deutlicher Trend dahin, die nicht geduldeten Anwendungen zu sperren.

Wie Citrix in seinem aktuellen "Enterprise Mobility Cloud Report" (PDF) berichtet, greifen mittlerweile 18 Prozent der analysierten Unternehmen - Kunden, die Enterprise-Mobility-Lösungen von Citrix einsetzen - zu derartigen Maßnahmen, um ungeliebte oder gefährliche Apps auszusperren. Im Vergleich zum vorangegangenen dritten Quartal 2012 nahm diese Zahl um 11 Prozent zu.

Als einen der Hauptgründe für das App-Verbot nennen Firmen mögliche Sicherheitsrisiken für Daten und Netzwerk. Viele der Anwendungen stellten durch die verwendeten Synchronisierungs- oder Sharing-Funktionen eine potentielle Gefahr für sensible Informationen dar. Als eine weitere Motivation führen Verantwortliche einen möglichen Produktivitätsverlust an, vor allem bei Spielen und Social Media-Apps. Die Untersuchung zeigt auch, dass besonders Mitarbeiter mit eher operativen Aufgabenbereichen von derartigen Maßnahmen betroffen sind. Zu den weltweit meistgesperrten Apps zählen Angry Birds, Facebook, Dropbox und YouTube.

Whitelist-Anwärter

Es gibt jedoch auch eine Reihe von geduldeten Anwendungen, die entsprechend in einer Whitelist geführt werden, wie Evernote, NitroDesk TouchDown, Google Chrome und Adobe Reader gewährt. Sie sind in vielen Fällen von Sperrungen auch dann ausgenommen, wenn die Nutzung von Apps im Unternehmen grundsätzlich untersagt wurde. Uneinigkeit herrscht hingegen beim populären Voice-over-IP-Anbieter Skype: Diese App schaffte es in dem Report gleichermaßen sowohl auf die Liste der meistgesperrten Anwendungen als auch auf die "Whitelist".

Android prescht in Europa vor

Dem Citrix Mobility Report zufolge steigt der Einsatz von Google-Android-basierten Clients besonders in Europa weiter stark an. Innerhalb eines Quartals stieg der Anteil der geschäftlich genutzten Geräte um 11 Prozent auf insgesamt 36 Prozent. Im gleichen Zeitraum sank die Verbreitung von iOS dort von 56 auf nur noch 43 Prozent (davon mehr als die Hälfte iPads). Windows Mobile/Phone (?) konnte in Emea hingegen um zwei Prozent auf nun 21 Prozent aufholen.

Weltweit betrachtet dominiert allerdings nach wie vor Apples iOS mit einer Verbreitung von 58 Prozent die Geschäftswelt. Android büßte im Vergleich zum dritten Quartal 2012 insgesamt zwei Prozent ein und liegt nun bei 35 Prozent. Windows Mobile/Phone (?) bleibt mit einem Anteil von sieben Prozent insgesamt stabil.

Gesundheitsbranche hält Abstand zum Apfel

Besonders beliebt sind iOS-Geräte in Branchen mit direktem Kontakt zum Privatkunden, wie etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie. Bei Unternehmensstrukturen mit mobilem Außendienst - beispielsweise in der Logistik oder bei Versorgungsunternehmen - ist hingegen Android das vorherrschende Betriebssystem. Die mit Abstand höchste Android-Nutzung findet sich im Gesundheitsbereich, direkt gefolgt von Transportunternehmen. Zu den intensivsten Nutzern von iOS gehören Versicherungsbetriebe und Kanzleien. (mb)