Microsoft-orientierte Strategie wird weitergeführt

Imaging und Workflow in den Vordergrund rücken

21.02.1997

CW: Warum hat Kodak die Akquisition getätigt?

WEILER: Wang hat eine Menge wertvolle Rücklagen und Geschäftsbeziehungen, bei denen es um die Einbindung von Produkten in die Betriebssysteme Windows 95 und Windows NT geht. Von diesem Punkt her sind wir eindeutig in einem starken Imaging-Bereich. Beim Workflow passen unsere Übernahme von Sigma und die Zusammenarbeit mit Avail ganz gut in die von Kodak verfolgte Strategie, Kunden mit Rundumlösungen zu versorgen.

CW: Was sind im kommenden Jahr die Kernthemen in puncto Imaging, Dokumenten-Management und Workflow?

WEILER: Die größte Gelegenheit sehe ich darin, Imaging und Workflow in den IT-Abteilungen in den Vordergrund zu rücken. Über die letzten Jahre hinweg haben Unternehmen riesige Summen für E-Mail- und Groupware-Systeme investiert und entsprechende Applikationen entwickelt. Jetzt sind sie bereit, den nächsten Schritt zu tun und die Arbeitsabläufe wirklich zu automatisieren, wobei es eindeutig um mehr geht als um bloßes Mail-Routing. Die Integration der Workflow-Imaging-Industrie in den Mainstream stellt unsere größte Herausforderung, aber auch unsere größte Chance dar. IT-Abteilungen, die Transaktions-Applikationen in Client-Server-Umgebungen integrieren wollen, werden sehen, daß wir die Tools haben, nach denen sie suchen.

CW: Wird die etablierte Beziehung zu Microsoft auch mit Kodak erhalten bleiben?

WEILER: Diese Beziehung ruht auf drei Säulen. Zum einen gibt es hier die Kodak-Microsoft-Beziehung um die "Flashpix"-Aktivitäten. Dann ist unser "Image Viewer" in Windows 95 und NT integriert. Schließlich verbindet uns ein geplantes Produkt zum Hierarchical Storage Management (HSM), das wir zur späteren Einbettung in Windows NT gemeinsam entwickeln. Das sind Verflechtungen, die weiterbestehen werden und die sicher einen Großteil des Wertes ausgemacht haben, den Kodak in Wang sieht.

CW: Erwarten Sie, daß Anwender auf den Abschluß Ihrer Produktpläne warten, während Konkurrenzprodukte wie beispielsweise Filenets "Saros Discovery Suite" bereits erhältlich sind?

WEILER: Wir planen noch immer, unsere Kooperationsprodukte dieses Jahr auf den Markt zu bringen. Wir haben darüber hinaus eine stark Microsoft-zentrierte Strategie, so daß eine enge Integration mit deren Produkten sichergestellt ist. In unseren Augen werden Anwender in den nächsten fünf Jahren nämlich genau damit zu tun haben. Hier bieten wir mit dem Image-Viewer und dem Speicher-Management für NT integrierte Lösungen an, die unsere Kunden wollen und auf die sie warten.