Im Test: Lenovo 3000 N200

04.09.2007
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Für kleine Firmen oder Selbstständige bietet Thinkpad-Besitzer Lenovo Mobilrechner unter dem eigenen Namen an. Das Lenovo 3000 N200 basiert auf der aktuellen Centrino-Technik von Intel.

Verarbeitung: Das Gehäuse des Lenovo 3000 N200 wirkt nicht besonders solide. Bereits beim Anheben knarzt es deutlich. Auch die Unterseite des Gehäuses reagiert schon auf geringen Druck. Der Displaydeckel ist dagegen sehr stabil. Einigen Lenovo-Tools merkt man an, dass sie für Windows Vista hastig umgestrickt wurden – vor allem an schrägen Übersetzungen wie „Austreten“ (für „Quit“) oder „Möchten Sie ein Kennwort erschaffen?“.

Geschwindigkeit: Das Lenovo 3000 N200 lieferte im Test konkurrenzfähige Rechenleistung. Zwar liegt es im Vergleich der Santa-Rosa-Notebooks nur im Mittelfeld, bei Standardprogrammen beträgt der Abstand zu Tempo-optimierten Notebooks der aktuellen Centrino-Generation wie dem Asus G1S aber nur zehn bis 15 Prozent. Lenovo spendiert dem 3000 N200 eine Grafikkarte, die Nvidia Geforce Go 7300: Die reicht allerdings nur für ältere Spiele, bei aktuellen müssen Sie Auflösung und Grafikeffekte stark nach unten regeln.

Ausstattung: Vista Home Premium ist kein Profi-Betriebssystem, aber für Business-Nutzer bringt das 3000 N200 immerhin nützliche Lenovo-Tools für Backup, Netzwerk-Management und Passwortverwaltung mit. Die Hardware-Ausstattung ist angemessen – zum Beispiel 120-GB-Festplatte und DVD-Brenner für alle Formate. Bei den Schnittstellen vermisst man einen Dockinganschluss, dafür gibt es Web-Cam und Fingerprint-Scanner. Für Profi-Anwender möglicherweise zu wenig: Der LAN-Anschluss des Lenovo 3000 N200 arbeitet nur mit 100 Mbit/s. Außerdem gibt Lenovo standardmäßig nur 12 Monate Garantie.

Mobilität: Das Lenovo-Notebook verbrauchte über 22 Watt im Akkubetrieb – nicht sehr stromsparend. Daher reichte es im Laufzeit-Test auch nur für 2,5 Stunden ohne Netzstrom. Wenigstens fällt es aufgrund von 2,8 Kilogramm Gewicht nicht besonders schwer, den Mobilrechner von Steckdose zu Steckdose zu tragen.

Ergonomie: Die Messwerte beim Display des Lenovo 3000 N200 deuten auf einen geeigneten Monitor für Office-Aufgaben hin – der Kontrast liegt sehr hoch, die Helligkeit ist sehr gleichmäßig über den Bildschirm verteilt. Da das Display aber extrem spiegelt, muss man den Arbeitsplatz so wählen, dass die Reflexionen externer Lichtquellen nicht zu sehr stören. Trotzdem sollte die Arbeitsumgebung gut beleuchtet sein, da die Leuchtdichte beim Display des Lenovo 3000 N200 nicht besonders hoch liegt. Der Lüfter ist fast immer in Betrieb und stört unter voller Last mit 1,5 Sone – vor allem das hohfrequente Drehgeräusch nervt in leiser Umgebung.

Handhabung: Der Trumpf des Lenovo 3000 N200 ist seine stabile Tastatur, deren Tasten einen ausgeprägten Druckpunkt haben. Mit dem griffigen Touchpad lässt sich präzise navigieren.

Fazit: Günstiges Schreibtisch-Notebook für preisorientierte Profi-Anwender.