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Im Streit um Topentwickler: Microsoft macht Google ein Angebot

14.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Streit um den abtrünnigen Microsoft-Manager Kai-Fu Lee (siehe auch: "Microsoft zerrt Google vor den Kadi") hat die Gates-Company Google nun ein Vergleichsangebot unterbreitet. Der Softwarekonzern werde die Klage fallen lassen, falls Google eine gerichtliche Verfügung vom gestrigen Dienstag akzeptiert, erklärte Brad Smith, Chefsyndikus von Microsoft, gegenüber dem "Wall Street Journal".

Richter Steven Gonzalez vom King County Superior Court hatte festgesetzt, dass Lee dem Suchmaschinenbetreiber bei dem Aufbau des Chinageschäfts helfen kann. Allerdings darf er bis Juli 2006 keine Mitarbeiter von Microsoft abwerben. Auch die Ausübung weiterer Management-Tätigkeiten sowie die Arbeit in den Bereichen Spracherkennung und Suchtechnik wurde dem Vice President von Google untersagt.

"Für zehn Millionen Dollar kann Lee Studenten interviewen und ein Gebäude anmieten", höhnte Microsofts Rechtsbeistand Tom Burt. Damit ist Lee zumindest bis zum Ende des Prozesses der höchstbezahlte Personal-Manager aller Zeiten."

"Wenn sich Google der gerichtlichen Verfügung beugt, können wir den Fall schon morgen ad acta legen", erklärte Chefsyndikus Smith dem "WSJ". "Wir ersparen uns einen Prozess, Anwaltskosten und konkurrieren wieder im Markt." Eine Antwort von Google steht noch aus. (mb)