Im Reich der Prozessoren

25.10.2001
Von IDG-Bericht 
SAN JOSE (IDG/CW) - Auf dem Microprocessor Forum (MPF) im kalifornischen San Jose gab sich die Halbleiterbranche wie jedes Jahr die Ehre: Neben Intel und seinem Erzrivalen AMD enthüllten dort unter anderen IBM , Transmeta , Sun sowie ARM ihre jüngsten Kreationen rund um den Mikrochip. Entsprechend bunt geriet das Spektrum an Neuheiten.

Ein "Hammer" war AMDs Beitrag zum diesjährigen Branchen-Happening: Der Intel-Konkurrent lüftete den Schleier über dem so genannten Blueprint seines kommenden 64-Bit-Prozessors. "Dies ist nicht einfach nur ein neuer Mikroprozessor", versichert Fred Weber, Chief Technology Officer (CTO) von AMD. Vielmehr werde die unter dem Codenamen "Hammer" entwickelte Technik eine komplette Linie von Workstation- und Server-Produkten ermöglichen - ein Terrain, in dem AMD seinem Erzrivalen Intel noch kaum etwas entgegenzusetzen hat.

Anders als Halbleiterhersteller Intel, der mit "IA64" gemeinsam mit Hewlett-Packard eine völlig neue Plattform entwickelte, hat AMD die x86-Architektur von 32 auf 64 Bit aufgebohrt und damit deren Speichergrenze von 4 Gigabyte überwunden. Die Hammer-CPUs sollen damit sowohl bestehende 32- als auch künftige 64-Bit-Anwendungen unterstützen, während Intel zwischen der Pentium- (32 Bit) und Itanium-Linie (64 Bit) unterscheide.

Der Hammer enthält einen Controller für DDR-Speicher (DDR = Double Data Rate), der die Zugriffszeit auf den Arbeitsspeicher deutlich reduzieren soll, und unterstützt ECC-Hauptspeicher (ECC = Error Correcting Code). Darüber hinaus nutzt er die im Februar vorgestellte AMD-Bustechnik "Hypertransport" (siehe CW 8/01, Seite 41), die eine Bandbreite von bis zu 12,8 Gigabit pro Sekunde zwischen CPU und anderen Rechnerkomponenten ermöglichen soll, und ist - in Ergänzung zum "Athlon MP" - für Vier- und Acht-Wege-Systeme konzipiert. Erste Hammer-Chips sollen in der zweiten Hälfte 2002 auf den Markt kommen.

Pentium 4 lernt das Laufen

Zu den Neuheiten aus dem Hause Intel zählte die Ankündigung der ersten Mobilvariante des Pentium 4, die der Hersteller im ersten Halbjahr 2002 mit einer Taktfrequenz von gut 1,5 Gigahertz ins Rennen schicken will. Anders als ihr zunächst ausschließlich auf teuren Rambus-Speicher ausgelegter Desktop-Bruder wird sich die im 0,13-Mikrometer-Verfahren gefertigte Notebook-CPU gleich von Geburt an mit DDR-SDRAM verstehen. Dafür sorgt laut Intel der zeitgleich verfügbare Chipsatz "845MP".