Im Rahmen einer breit angelegten Bueroumgebung Telekom vergibt Grossauftrag fuer das Workflow-Management

04.08.1995

MUENCHEN (CW) - In den kommenden zwei Jahren will die Deutsche Telekom AG ein Workflow-Management-System mit vorerst 20 000 Arbeitsplaetzen realisieren. Aus der Ausschreibung siegreich hervorgegangen ist ein Anbieterteam aus dem Software-Unternehmen CSE-Systems Ges. m.b.H., Klagenfurt, der Unisys Deutschland GmbH, Sulzbach, sowie der Garmhausen und Partner GmbH, Ismaning.

Konzipiert wurde das Vorgangsbearbeitungs- und -steuerungssystem als Bestandteil des "Telekom Integrierenden Buerokommunikations- Systems" (Tibis). Diese Umgebung ist noch im Aufbau begriffen und schliesst nach CSE-Angaben derzeit etwas mehr als 10000 Arbeitsplaetze ein.

Die Workflow-Applikationen sollen zu einem Teil auf "RM"- Workstations von Siemens-Nixdorf und zu einem anderen auf Unix- Rechnern von Hewlett-Packard laufen.

Als Softwarebasis dienen das Datenbanksystem "Informix" vom gleichnamigen Hersteller sowie die Vorgangssteuerungsumgebung "Workflow" von CSE. Wie die Oesterreicher mitteilen, hatte die Deutsche Telekom zuvor auch das Siemens-Nixdorf-Produkt "Workparty" und "Cosa" von Software Ley unter die Lupe genommen.

Warum die Telekom sich fuer das CSE-Produkt entschieden hat, fasst sie in sechs Punkten zusammen. Zum einen sei das Produkt leicht an wechselnde Einsatzbedingungen anpassbar. Zum zweiten koenne der Anbieter auf eine Reihe von Referenzkunden verweisen. Drittens erlaube das Produkt auch die Ad-hoc-Definition von Vorgaengen. Zudem lasse es sich in verteilten Systemen einsetzen. Darueber hinaus koenne es als Integrationsplattform fuer unterschiedliche Anwendungen und Daten dienen. Und last, but not least unterstuetze es die von der Workflow Management Coalition (WfMC) definierten Schnittstellen-Spezifikationen.

Garmhausen und Partner kam als Tochterunternehmen der deutschen Informix-Niederlassung sowie als Vertriebspartner von CSE an Bord. Die deutsche Unisys stiess als Serviceanbieter hinzu, obgleich ihre Maschinen aussen vor blieben.

In einem ersten Schritt hat die Telekom ihr internes Bestellwesen auf der Basis des CSE-Produkts verwirklicht. Laut CSE wurde die Anwendung bereits den Fachbereichen uebergeben und soll spaeter einmal auf 100 bis 150 Arbeitsplaetzen laufen. Fuer eine zweite Entwicklung, die sich dem Thema Auftragsabwicklung widme, seien weitere 100 Rechner mit der CSE-Software ausgeruestet worden.

In der Endausbaustufe soll die Bueroumgebung Tibis und damit auch das Workflow-System rund 90000 Anwender einbinden. Ueber die Hoehe der im Rahmenabkommen vereinbarten Projektkosten schweigen sich die Vertragspartner aus.